An der Universität Bern soll ein neues Forschungszentrum zum Themenkreis Natur- und Umweltschutz im Einklang mit wirtschaftlicher und sozialer Entwicklung entstehen.
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Die Gelder dafür soll der gebürtige Berner Unternehmer und Mäzen Hansjörg Wyss sprechen.

Bis im kommenden Frühling wollen die Universität Bern und der Kanton Bern gemeinsam ein Finanzierungsgesuch im Umfang von 100 Mio. Franken zuhanden der Stiftung von Hansjörg Wyss erarbeiten, wie die Berner Kantonsregierung am Freitag mitteilte.

Im Erfolgsfall würden sich die Universität und der Kanton Bern über zehn Jahre mit je 50 Mio. Franken an diesem Zentrum beteiligen. Der Regierungsrat beantragt dem Grossen Rat für die Frühlingssession 2019 einen entsprechenden Kredit.

Eine Milliarde für den Umweltschutz

Der an der US-Ostküste lebende Wyss hat im vergangenen Herbst erklärt, dass er mit seiner Stiftung eine Milliarde Dollar für den Umweltschutz spenden wolle. Konkret will die «Wyss Campaign for Nature» lokale Bemühungen unterstützen - etwa für eine bessere Verwaltung von Parks und Schutzgebieten.

Daneben will der Mäzen auch die Forschung an der Universität Bern fördern, damit Wissenschaftler die effektivsten Erhaltungsmassnahmen ermitteln können.

Seit diesem Sommer arbeitet die Stiftung mit der Universität Bern in einem einjährigen Pilotprojekt zusammen. Dieses soll als Machbarkeitsstudie für ein universitäres Zentrum dienen und den Nachweis für eine mögliche Ko-Finanzierung durch den Kanton und die Universität erbringen.

Sollte das geplante «Wyss Center» zustande kommen, hätte der Kanton Bern «die einmalige Chance», im Umwelt- und Nachhaltigkeitsbereich Pionierleistungen zu erbringen, gibt sich der Regierungsrat überzeugt.

Vom Kantonsbeitrag würden 30 Mio. Franken in verschiedene Projekte mit Forschungsunterstützung in den Bereichen Klimawandel, Biodiversität und Landnutzung im Kanton Bern eingesetzt. Weitere 20 Mio. Franken würden als Forschungsgelder in Form von Mieträumlichkeiten in das neue Zentrum in Bern fliessen.

Reich dank Firmenverkauf

Der in Bern geborene Bauingenieur und Manager Hansjörg Wyss ist mit der Orthopädiefirma Synthes reich geworden, die er an den US-Multi Johnson & Johnson verkaufte. Das Wirtschaftsmagazin Bilanz schätze sein Vermögen im vergangenen Jahr auf sieben bis acht Milliarden Franken.

Wyss schenkte bisher unter anderem der ETH Zürich und der Universität Zürich 120 Millionen US-Dollar für ein gemeinsames Forschungszentrum.

«Jeder von uns - Bürger, Philanthropen, Wirtschafts- und Regierungschefs - sollte sich über die enorme Kluft zwischen dem, wie wenig von unserer natürlichen Umwelt derzeit geschützt ist, und dem, was geschützt werden sollte, Sorgen machen», schrieb Wyss vergangenen Herbst. «Es ist eine Lücke, die wir dringend schliessen müssen, bevor unser menschlicher Fussabdruck die letzten verbleibenden wilden Orte der Erde verschlingt.»

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