Macht die Maskenpflicht in den Seilbahnen Sinn? Das kommt auf die Gondel an, sagen Bergbähnler. Unbetreute Bähnli können ihre Gäste sowieso nicht kontrollieren.
Rigi
Rigi-Gondelbahn (Archivbild) - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Maskenpflicht im ÖV gilt auch für Seilbahnen. Die Umsetzung ist noch unklar.
  • Die Kontrolle ist gerade bei unbetreuten Bahnen schwierig.
  • Zudem befürchten manche Bahnen, dass wegen der Maskenpflicht die Gäste ausbleiben.

Ab Montag gilt im öffentlichen Verkehr die Maskenpflicht. Sie gilt auch für Seilbahnen. Wie die Bahnbetreiber den Entscheid umsetzen sollen, ist noch nicht ganz klar. Sie warten auf die genaue Verordnung des Bundesrates.

«Wir haben nicht unbedingt Freude», sagt Roger Friedli, Präsident der Berner Bergbahnen. Er hätte sich eine differenziertere Massnahme gewünscht. «Die einzelnen Seilbahnen sind sehr unterschiedlich.» Zudem sei noch unklar, ob die Maskenpflicht bereits beim Anstehen in der Gondelstation gelte.

Niesenbahn
Die Niesenbahn im Berner Oberland. - Keystone

Die Unterschiede der Seilbahnen sind beträchtlich. Wenn sich in der Standseilbahn auf den Niesen die Leute drängen, mache eine Maskenpflicht Sinn, so Friedli. Doch was ist mit Vierer- oder Sechser-Gondeln?

In kleinen Gondeln sitzen meistens Leute zusammen, die ohnehin gemeinsam unterwegs sind. «Wenn sich in der Gondel alle kennen, ziehen sie die Maske sowieso gleich wieder aus», sagt Friedli.

Allein in der Gondel Maske tragen?

Die Bahnen können einer Person den Transport verweigern, wenn sie keine Maske tragen will. Doch das funktioniert nur, wenn die Bahnstation betreut wird. Und das ist nicht überall der Fall.

Ueli Schmitter, Präsident des Seilbahnverbands Nidwalden. - Nau.ch

Im Kanton Nidwalden sind beispielsweise zahllose unbetreute Seilbahnen im Betrieb. Ueli Schmitter, Präsident des Seilbahnverbands Nidwalden, sagt: «Wir können nicht kontrollieren, ob jemand eine Maske trägt.» Er appelliert deshalb an die Eigenverantwortung der Fahrgäste.

Nidwalden 2025
Eine Bergbahn im Kanton Nidwalden. (Symbolbild) - Keystone

Die meisten Nidwaldner Seilbahnen haben Vierergondeln. Das Risiko, dass sich Gruppen vermischen, hält sich also in Grenzen. Weil in Nidwalden viele Seilbahnen eher von Anwohnern als von Touristen benutzt werden, erwartet Schmitter auch keinen Gästeeinbruch.

Berner Bergbahnen sind gespannt, ob Gäste kommen

Anders sieht es bei den Berner Bergbahnen: «Als Betreiber ist unsere grosse Frage, ob die Gäste kommen», sagt Präsident Friedli. Die Befürchtung sei da, dass wegen der Maskenpflicht die Fahrgäste wegbleiben.

Andererseits könnte die Maskenpflicht Leute motivieren, eine Gondel zu benutzen, weil sie sich eben geschützt fühlen. Gerade Senioren dürften sich dadurch sicherer fühlen, so Friedli.

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