Masern: Mehrere Infektionen im neuen Schuljahr – wegen Impfgegnern
In der Schweiz hat das neue Schuljahr gestartet. Besorgniserregend: Bereits sind mehrere Infektionen an Masern bekannt – und das vor allem wegen Impfgegnern.

Das Wichtigste in Kürze
- In der Schweiz kommt es zu immer mehr Fällen von Masern.
- Im neuen Schuljahr wurden an Schulen bereits mehrere Kinder damit diagnostiziert.
- Schuld daran sind die Impfgegner, denn eine wirksame Behandlung gibt es nicht.
Masern sind hoch ansteckend – sie sind sogar eine der ansteckendsten Krankheiten überhaupt. Das Virus kann Entzündungen der Lunge, des Mittelohrs oder des Gehirns verursachen. Nicht selten führt eine Ansteckung zu schweren Komplikationen – manchmal sogar zum Tod.
Und die Zahl der Ansteckungen in der Schweiz steigt besorgniserregend. So wurden in den Jahren 2021 und 2022 noch gar keine Fälle registriert. 2023 waren es dann schon 26 Infektionen. Und im Jahr 2024 stieg die Zahl auf 97.
In diesem Jahr wurden bisher 47 Masern-Ansteckungen gemeldet.
Die meisten dieser Fälle treten bei ungeimpften Personen auf, die sich im Ausland infiziert haben. Diese verursachen dann Sekundärfälle in der Schweiz.
Schon mehrere Fälle von Masern im neuen Schuljahr
Auch an Schweizer Schulen kam es im neuen Schuljahr bereits zu mehreren Masern-Infektionen, wie die «Aargauer Zeitung» berichtet.
So wurde beispielsweise an einer Schule in der Gemeinde Ruswil LU ein Mädchen mit Masern diagnostiziert. Und auch in einer Aargauer Schule ist kürzlich ein Kind daran erkrankt.
Bei solchen Fällen geht es nicht lange, bis sich noch mehr Kinder angesteckt haben. Wie Simon Ming vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) der Zeitung sagt: «Es genügt, wenn eine infizierte Person zwei Stunden zuvor in einem Raum war, und eine ungeimpfte Person steckt sich an.»
Das Problem sind die Impfgegner
Genau da liegt das Problem: bei den ungeimpften Personen. Denn eine wirksame Behandlung gibt es für diese gefährliche Krankheit nicht.
Man könnte aber einfach vorbeugen: Zwei Dosen einer MMR-Impfung schützen ein Leben lang. Die Impfung beugt fast vollständig schweren Komplikationen und Todesfällen durch Masern vor. Wer trotz Impfung erkrankt, erlebt die Krankheit in einer milderen Form ohne Komplikationen.

Wenn alle Eltern ihre Kinder impfen lassen würden, wäre das Problem also behoben. Genau das wird aber immer häufiger nicht gemacht. Impfgegner wollen ihre Kinder «schützen» und verbreiten wilde Verschwörungstheorien.
Der Luzerner Kantonsarzt Roger Harstall warnt gegenüber der «Aargauer Zeitung»: «Eine möglichst hohe Durchimpfung ist zentral, um Ausbrüche von Masern nachhaltig zu verhindern.»
Tatsächlich ist die Masernimpfung im Zeitraum von 2019 bis 2023 von 90 auf 94 Prozent gestiegen. 94 Prozent sind aber nicht 100 – und weitere Krankheitsfälle daher nicht auszuschliessen.