Gewalt

Markanter Anstieg von Jugendstraftaten im Baselbiet um 57 Prozent

Keystone-SDA Regional
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Liestal,

Im vergangenen Jahr ist die Zahl der angezeigten Delikte unter Kindern und Jugendlichen im Kanton Baselland um 57 Prozent gestiegen.

Einmal kriminell, immer kriminell? Forscher der Universitäten Münster und Bielefeld widersprechen nach einer Langzeitstudie dem Vorurteil. Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa
Die Jugendkriminalität im Kanton Baselland hat 2023 stark zugenommen, insbesondere schwere Gewaltstraftaten. Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa - dpa-infocom GmbH

Die Zahl der zur Anzeige gebrachten Delikte unter Kindern und Jugendlichen ist im vergangenen Jahr im Kanton Baselland um 57 Prozent gestiegen. Davon gab es im Bereich der schweren Gewaltstraftaten eine markante Zunahme. Dies geht aus dem am Donnerstag veröffentlichten Geschäftsbericht der Jugendanwaltschaft hervor.

So gab es bei schweren Gewaltdelikten wie versuchter Tötung oder schwerer Körperverletzung einen Anstieg. Insgesamt war die Jugendanwaltschaft im Jahr 2023 mit dem Eingang von 3049 Delikten konfrontiert. Es gingen 1024 neue Strafverfahren gegen Minderjährige ein.

Deren Anzahl nahm gegenüber dem Vorjahr um knapp 26 Prozent zu. Somit übertraf es sogar das Corona-Ausnahmejahr 2020. Dies kam einem Höchststand seit über zehn Jahren gleich, wie es im Geschäftsbericht heisst.

Bei den ressourcen- und kostenintensiven Haftfällen kam es nahezu zu einer Vervierfachung. Auffallend sei die Anzahl Jugendlicher, die durch die IV abgeklärt werden oder sich in einer IV-geschützten Ausbildung befänden.

Zunahme von Racheaktionen und Selbstjustiz

Zudem habe es mehrere Vorfälle von Racheaktionen oder Selbstjustiz gegeben – ein «besorgniserregendes Phänomen», heisst es weiter im Bericht. Delikte im Zusammenhang mit Drogenkonsum waren hingegen leicht rückläufig.

Dennoch waren bei Verfahren bei Verstössen gegen das Betäubungsmittelgesetz weiterhin hochproblematische Formen des Mischkonsums zu beobachten. Als Beispiel wird der Missbrauch von Medikamenten in Kombination mit verschiedenen Drogen, künstlichem THC und anderen chemischen Substanzen genannt.

Um all diesen Entwicklungen im Bereich der Jugendkriminalität adäquat begegnen zu können, sei eine dauerhafte Erhöhung der personellen Ressourcen bei der Jugendanwaltschaft «unumgänglich», heisst es im Bericht. Bei der Suchtproblematik fehle es zudem an Institutionen, die kurzfristig Jugendliche aufnehmen können.

Kommentare

User #2685 (nicht angemeldet)

Ah ja? Uns die heissen alle Ruedi,Jonas und Michael? Danke Bundesrat

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