Die Aargauer Kantonsbehörden haben im Jahr 2021 bei jeder dritten Kontrolle von Nutztier-Betrieben Mängel im Bereich des Tierschutzes festgestellt.
Geflügel
Geflügel - AFP/Archiv
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Rund ein Drittel der 999 Kontrollen erfolgte im Bereich der tierischen Primärproduktion. Darunter versteht man die Aufzucht von Tieren zur Verwendung als Lebensmittel, wie der kantonale Veterinärdienst am Montag, 2 Mai 2022, mitteilte.

Bei den Kontrollen ging es neben dem Tierschutz auch um die Tiergesundheit und um Hygiene bei der Milchproduktion. Der Veterinärdienst stellte 2021 in 32 Prozent der in der Primärproduktion kontrollierten Betriebe Mängel im Bereich des Tierschutzes oder der Tiergesundheit fest.

In 15 besonders gravierenden Fällen reichte der Veterinärdienst 2021 bei der Staatsanwaltschaft Strafanzeige ein. Der Veterinärdienst erliess wegen wiederholt gravierender Tierschutzmängel für drei Nutztierhalter ein Tierhalteverbot. Die Tierhalter akzeptierten die Verbote.

Der Veterinärdienst beteiligte sich am Schwerpunktprogramm des Bundes zur gezielten Überprüfung von Hühnerhaltungen. Bei Kontrollen in 30 grösseren Hühnerhaltungen stellte der Veterinärdienst in fünf der kontrollierten Betriebe wesentliche Mängel fest. So war die Ammoniakkonzentration in der Stallluft zu hoch oder der Einstreu wies eine ungenügende Qualität auf.

Nicht auf den Menschen übertragbar und für Menschen ungefährlich

«Aufgrund der bisher kontrollierten Betriebe zeigt sich, dass die grösseren Hühnerhaltungen im Kanton Aargau die Vorgaben im Wesentlichen einhalten», hält der Veterinärdienst fest. Auch die durch den Veterinärdienst unangemeldet durchgeführte Kontrolle des durch die mediale Berichterstattung über die Ostertage bekanntgewordenen Legehennenbetriebs im Kanton habe keine gravierenden Mängel im Bereich des Tierwohls aufgezeigt.

Die in den Medien gezeigten Tiere litten gemäss Veterinärdienst an den Spätfolgen einer häufigen parasitären Darmerkrankung der Hühner. Diese sei nicht auf den Menschen übertragbar und für Menschen ungefährlich.

Trotz rechtzeitig eingeleiteter tierärztlicher Behandlung hätten sich die Hühner auch Monate nach dem Krankheitsausbruch noch in einem beeinträchtigten Federkleid präsentiert. Es sei auch zu vermehrten Todesfällen gekommen.

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