Luftrettungs-Pionier Beat Perren: Ein Leben für die Bergrettung
Beat Perren, Gründer der Air Zermatt und Pionier der alpinen Rettung, ist im Alter von 95 Jahren verstorben.

Der Gründer der Air Zermatt, Beat Perren, ist am Dienstag im Alter von 95 Jahren gestorben. Perren, damals als Apotheker in Zermatt tätig, gründete das Helikopterunternehmen 1968. Seine Motivation war der Wunsch, Menschen in den Bergen besser helfen zu können.
Sein Name stehe für zahlreiche wegweisende Entwicklungen in der alpinen Rettung, schreibt Air Zermatt in einem Nachruf auf ihrer Internetseite. Unter ihm habe das Unternehmen bahnbrechende Methoden entwickelt, die Einsätze schneller, sicherer und erfolgreicher machten. «Unzählige Leben konnten durch seine Visionen und Taten gerettet werden», heisst es weiter.
Bei ihrer Gründung hatte die Air Zermatt einen Helikopter, einen Piloten und einen Mechaniker. Die zweite Maschine der Air Zermatt war mit einer Seilwinde ausgerüstet um Verunglückte direkt aus Steilwänden zu holen.
So gelang 1971 die erste Helikopterrettung aus der Eigernordwand. Zum 50-Jahre-Jubiläum der Air Zermatt übergab Beat Perren das Präsidium des Verwaltungsrates an seinen Sohn Philipp Perren.
Vom Müllsack-Erfinder zum Luftretter
Beat Perrens Pioniergeist beschränkte sich nicht auf die Bergrettung und die Fliegerei. Ihm wird auch die Erfindung der ersten Kehrichtsäcke in der Schweiz zugeschrieben. Er war in den 1960er-Jahren als Gemeinderat für die Abfallentsorgung zuständig – und ihm schwebte die Idee eines zubindbaren Müllsacks aus Plastik vor.
Air Zermatt ist in den vergangenen Jahrzehnten stark gewachsen. Das Unternehmen beschäftigt heute 95 Mitarbeitende und verfügt über elf Helikopter. Die Maschinen werden für Rettungs-, Touristen- und Transportflüge eingesetzt.
Im vergangenen Februar führte Air Zermatt seine 60'000. Rettungsmission seit ihrer Gründung durch. Gemeinsam mit der Rettungsstation Zermatt baute das Unternehmen 2011 auch im Himalaya eine Rettungsstation auf.