Literaturfestival Leukerbad: «Stammpublikum ist zurück»

Bereits im Vorverkauf sei deutlich geworden, dass «das Stammpublikum zurück ist», liess sich Festivalleiterin Anna Kulp zitieren. Einschränkend könnte gewesen sein, dass die Wetterprognosen noch Anfang der Woche schlecht gewesen sind. Dennoch seien viele Kurzentschlossene gekommen.

Mit der Zahl der Eintritte wie auch der Veranstaltungen lag die diesjährige Ausgabe knapp unter denen aus Vor-Corona-Zeiten. 2020 hätte eigentlich die Jubiläumsausgabe stattfinden sollen, die jedoch auf das Folgejahr 2021 geschoben werden musste.

Für die 26. Ausgabe waren 34 Autorinnen und Autoren aus zwölf Ländern in den Walliser Bergort gekommen. Vier Autorinnen und Autoren, die eigentlich angekündigt waren, haben abgesagt.

Beim Publikum auf besonders grosses Interesse gestossen seien die sogenannten Perspektivengespräche. Diese Diskussionsrunden haben sich mit dem Krieg in der Ukraine und dessen Auswirkungen auf Europa auseinandergesetzt, mit der Rolle des Rechts im globalen Kapitalismus sowie mit dem Stellenwert der Literaturkritik.

Politische Dimensionen hatten auch Lesungen, wie jene von Lukas Bärfuss, Sasha Filipenko, Jonas Lüscher, Gabriele Riedle, Aleš Šteger und Raphael Urweider. Auch hier war vor allem der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine ein Thema.

Im Übrigen hat dann auch das Wetter das Seine zum Geschehen beigetragen. Während des Perspektiven-Gesprächs am Freitag mit Tanja Maljartschuk und dem Historiker Karl Schlögel über den Ukraine-Krieg zog ein Gewitter über den Veranstaltungsort und «versinnbildlichte mit prasselndem Regen und Windböen die Unbill der Situation», heisst es in der Mitteilung.

Das darauf folgende Wochenende zeigte sich dann aber von seiner sonnigen Seite. Die 27. Ausgabe des Internationalen Literaturfestivals Leukerbad ist für den 23. bis 25. Juni 2023 geplant.