Liegenschaftensteuer Thurgau: Die Hintergründe zur Abschaffung

Sandra Morgenroth
Sandra Morgenroth

Frauenfeld,

Die Liegenschaftensteuer im Kanton Thurgau galt lange als umstritten. Nun wird sie abgeschafft – wegen Doppelbesteuerung und Systemkritik.

Liegenschaftensteuer Kanton Thurgau
Die Liegenschaftensteuer im Kanton Thurgau wird abgeschafft. (Symbolbild) - Depositphotos

Die Liegenschaftensteuer im Kanton Thurgau war jahrzehntelang umstritten und galt als zusätzliche Belastung für Hauseigentümer. Nach einem Volksentscheid wird sie nun abgeschafft.

Die Liegenschaftensteuer wurde im Thurgau jährlich auf alle im Kanton gelegenen Liegenschaften erhoben.

Steuerpflichtig war, wer zu Beginn des Steuerjahres Eigentümer oder Nutzniesser einer Liegenschaft war. Das erklärt die «Steuerverwaltung TG».

Liegenschaftensteuer Thurgau: Ertrag und Verteilung

Der Ertrag der Steuer floss zu 57 Prozent an die Gemeinden und zu 43 Prozent an den Kanton. Insgesamt brachte die Liegenschaftensteuer Thurgau jährlich Einnahmen von rund 34 Millionen Franken.

liegenschaftensteuer thurgau
Die Liegenschaftensteuer brachte dem Kanton Thurgau rund 34 Millionen Franken pro Jahr ein. (Symbolbild) - Depositphotos

Davon etwa 20 Millionen für die Gemeinden und 15 Millionen für den Kanton, so das «Baublatt».

Kritik: Doppelbesteuerung und Standortnachteil

Die Liegenschaftensteuer stand besonders deshalb in der Kritik, weil sie zusätzlich zur Vermögenssteuer erhoben wurde. Hauseigentümer zahlten im Thurgau damit doppelt: auf das Vermögen und auf die Liegenschaft selbst, wie «Die Ostschweiz» berichtet.

Liegenschaftensteuer Thurgau:
Liegenschaftensteuer Thurgau: Die Doppelbesteuerung sorgte über Jahre hinweg für Diskussionen. (Symbolbild) - Depositphotos

Im Gegensatz zur Vermögenssteuer wurde die Liegenschaftensteuer auf den vollen Wert des Grundstücks berechnet. Und das ohne Berücksichtigung von Hypotheken oder Schulden.

Viele Kantone hatten die Steuer bereits abgeschafft, um die steuerliche Belastung zu senken und den Standort attraktiver zu machen.

Politische Debatte und finanzielle Auswirkungen

Die Diskussion um die Liegenschaftensteuer wurde durch die Motion «Doppelbesteuerung von Liegenschaften abschaffen» angestossen.

Die Mehrheit im Grossen Rat stimmte für die Abschaffung der Liegenschaftensteuer, um systematische Ungerechtigkeiten zu beheben. Ziel war es, die wirtschaftliche Attraktivität des Kantons zu erhöhen.

Liegenschaftensteuer Thurgau: Das Ende einer politischen Debatte

Die Regierung warnte vor Mindereinnahmen und betonte, dass die Abschaffung den Konsolidierungsdruck auf den Kantonshaushalt erhöht. Eine Steuerfusserhöhung könnte nötig werden, um die Einnahmeausfälle zu kompensieren.

Befürwortest du die Abschaffung der Liegenschaftensteuer im Thurgau?

Mit der Volksabstimmung wurde die Liegenschaftensteuer nun endgültig abgeschafft. Damit endet ein Kapitel, das im Kanton Thurgau lange für politische und finanzielle Diskussionen gesorgt hat.

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Kommentare

User #3472 (nicht angemeldet)

Dann erhöht mal kräftig die Steuern. Irgendwo her muss die Kohle ja kommen. Und die ohne Eigentum dürfen kräftig mitzahlen. Als Eigentümer bedanke ich mich bei euch.

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