Dank dem sonnigen Frühsommer konnten sich Wespen diesen Sommer besonders vermehren. Doch die Hitzetage sind beinahe gezählt. Was bedeutet das für die Insekten?
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Eine Wespe sitzt auf einem Tisch. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Diesen Sommer gab es aussergewöhnlich viele Wespen.
  • Mit den letzten Hitzetagen verschwinden die Insekten jedoch nicht.
  • Die letzten Wespen sind noch bis November anzutreffen.

Nervend beim Essen, störend beim Feierabendbier - Wespen sind für viele Leute unangenehme Zeitgenossen.

Wie Gabi Müller, Biologin und Leiterin der Schädlingsprävention- und beratung der Stadt Zürich, bestätigt, gab es dieses Jahr signifikant mehr Wespen als üblich. «Wir hatten einen Frühling mit aussergewöhnlich vielen Sonnenstunden, das hat die Wespenköniginnen beim Aufbau ihrer Völker begünstigt.»

Nicht alle Wespen sind Störenfriede

Auch der Fakt, dass viele Leute diesen Sommer Zuhause bleiben und viel Zeit im Freien verbringen, begünstige das Treiben der Wespen. Jedoch zielen längst nicht alle Wespen darauf ab, das gemütliche Grillieren zu stören, so Müller.

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Es gibt in der Schweiz gesamthaft neun verschiedene Wespenarten. - Keystone

«Die Deutsche und die Gemeine Wespe ernähren ihre Brut mit Aas und können ein Stück Fleisch auf meinem Teller nicht von einer tot herumliegenden Maus unterscheiden.» Die übrigen vier der sechs in Siedlungsnähe vorkommenden Arten würden sich sogar eher angenehm auf Freiluft-Mahlzeiten auswirken.

Denn: «Die anderen vier Arten, Sächsische, Mittlere, Feldwespe und Hornisse kommen nicht an unseren Tisch zum ‹Mitessen›, weil sie lebende Insekten fangen. Sie sind für uns Menschen sogar sehr angenehm, weil sie viele Fliegen und auch Pflanzenschädlinge einfangen.»

Hitzetage sind gezählt – damit auch diejenigen der Wespen?

Die Vermutung, dass mit den sinkenden Temperaturen auch die Anzahl der Wespen sinkt, kann Müller nicht bestätigen. «Jedes Wespenvolk stirbt gegen Herbst ab, die einen Arten früher, die anderen später. Wenn ein Nest an einer gut isolierten Stelle liegt, kann es bis im November dauern.»

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Für Menschen, die auf Wespenstiche oder Lebensmittel allergisch reagieren, kann ein Notfall-Pen sinnvol sein. Der Pen «Emerade» ist nun jedoch zurückgerufen worden. Foto: picture alliance / dpa - dpa-infocom GmbH

Ausserdem: Wenn es kühler wird und sich die Menschen selbst nicht mehr im Freien aufhalten, werden die Begegnungen mit Wespen automatisch abnehmen. Alleine eine Frage der Temperatur ist das Sterben der Wespen also nicht.

«Es ist eine Frage der Jahreszeit. Die Völker aller Wespenarten sterben gegen Herbst ab und nur die neu geschlüpften und begatteten Jungköniginnen überwintern und bauen im nächsten Frühling ein neues Nest.»

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