Lauterbrunnen BE: «Man sieht Basejumper gegen Felswände prallen»
Jährlich springen etwa 25'000 Basejumper von den Absprungstellen in Lauterbrunnen BE. Manchmal endet die Aktion trotz Koordinationsvorgaben tödlich.

Das Wichtigste in Kürze
- Basejumper müssen ihren Sprung in Lauterbrunnen BE anmelden.
- Manche nehmen es mit der digitalen Koordination allerdings nicht so ernst.
- 70 Personen sind bei ihrem Sprung bereits gestorben.
Basejumping ist nicht nur eine beliebte, sondern auch eine mitunter tödliche Sportart.
In Lauterbrunnen BE besuchen Basejumper aus aller Welt die Absprungstellen. Rund 25'000 Sprünge finden jährlich in dem Tal statt – und es werden mehr.
Dichtestress im Luftraum
Wie das «SRF» berichtet, entsteht Dichtestress im Luftraum. Die Springer benötigen daher jedes Mal eine bewilligte Freigabe, um Kollisionen mit Helikoptern zu vermeiden.
«Bis zu 200 Anrufe pro Tag» gehen laut dem Leiter der Air-Glaciers-Basis in Lauterbrunnen in der Hochsaison ein.

Schon 70 Tote Basejumper
Mittels der BaseApp werden die Springer den Piloten angezeigt. Probleme entstehen, wenn Basejumper ihren Sprung anmelden, aber mit mehr Personen springen als angegeben.
Für insgesamt 70 Personen endete der Sprung bereits tödlich.
«Es war ihre Entscheidung»
Bauer Adolf von Allmen hat mehrere Unfälle mitangesehen: «Man sieht sie manchmal gegen die Felswände prallen. Das ist nicht schön», sagt er dem «SRF».

Eine emotionale Belastung sei es für ihn aber nicht, denn die Springer haben die gefährliche Sportart selbst gewählt: Das möge hart klingen, aber es war ihre Entscheidung, sagt der Bauer.
Verbot laut Gemeindepräsi nicht umsetzbar
Karl Näpflin, Gemeindepräsident von Lauterbrunnen, erklärt dem Sender: «Uns wird aus der ganzen Schweiz geraten, das Basejumpen endlich zu verbieten.»
Stattdessen würde man mit der digitalen Koordination jedoch versuchen, «das Ganze so sicher wie möglich zu gestalten».
Ein Verbot liesse sich so oder so nicht umsetzen, meint Näpflin: «Wir können es nicht kontrollieren. Sie springen trotzdem.»