Laut SAC: Bund streicht Lawinensuchgerät-Ausleihe bei Ausbildung
Die Sparpläne des Bundes könnten die Verfügbarkeit von Lawinensuchgeräten in Ausbildungskursen beeinträchtigen, warnt SAC-Präsident Marco Dirren.

Das Wichtigste in Kürze
- Der Bund will seine Subventionen für Jugend + Sport nächstes Jahr um 20 Prozent kürzen.
- Das hat Auswirkungen bis zu den Auszubildenen des Schweizer Alpen-Clubs.
- Lawinensuchgeräte dürfen sie nicht mehr ausleihen. «Fahrlässig» findet das der Präsident.
Die Sparpläne des Bundes betreffen laut dem Präsidenten des Schweizer Alpen-Clubs (SAC), Marco Dirren, die Verfügbarkeit von Lawinensuchgeräten in Ausbildungskursen. Die Kürzungen der Subventionen des Programms Jugend+Sport hätten «absurde Konsequenzen», sagte Dirren.

Es sei beispielsweise vorgesehen, dass Lawinensuchgeräte in Ausbildungen nicht mehr als Leihmaterial zur Verfügung gestellt würden. «Ich finde es fahrlässig, jungen Menschen diese Ausrüstung vorzuenthalten, wenn es darum geht, den richtigen Umgang damit zu lernen.» Das sagte der SAC-Präsident in einem Interview mit dem «Walliser Bote» vom Mittwoch.
Zeit spielt eine entscheidende Rolle bei Rettung
Gemeinsam mit dem Sportdachverband Swiss Olympic und anderen Verbänden bereite der SAC derzeit eine Stellungnahme vor.
Der Bund will seine Subventionen für Jugend + Sport ab kommendem Jahr um 20 Prozent kürzen. Als Grund gab das Bundesamt für Sport den wachsenden Zulauf bei gleichzeitigen Sparvorgaben des Bundesrates an. Über 680'000 Kinder und Jugendliche nehmen jährlich an «Jugend + Sport»-Kursen und -Lagern teil, in über 85 Sportarten.
Der SAC-Präsident steht mit seiner Kritik nicht alleine da. Die geplanten Kürzungen treffen laut dem Schweizerischen Turnverband den Jugendsport im Kern.
Widerstand gegen die geplanten Kürzungen
Auch aus der Politik von links und rechts gibt es Kritik an den Sparmassnahmen. «Wenn wir da sparen, haben wir weniger gesunde Kinder. Kinder, die sich weniger bewegen und sich weniger gut integrieren.» Das sagt die Berner SP-Nationalrätin Andrea Zryd in der SRF-Nachrichtensendung «10 vor 10» am Dienstag.
Weiter wird kritisiert, dass der Kürzungs-Entscheid vom Bundesamt für Sport (BASPO) alleine getroffen wurde. Das BASPO habe «das Parlament im Regen stehen lassen», sagt Peter Schilliger, FDP-Nationalrat aus Luzern, beim SRF.
«Wir wurden auf diese Problemstellung nie sensibilisiert. Letztes Jahr hat man noch von Budgetreserven gesprochen.»
Im Parlament wird sich dafür eingesetzt, die Gelder für Jugend + Sport nicht zu kürzen: Nur über den Lösungsansatz ist man sich uneinig. Rechts möchte die Kantone zur Kasse bitten, links sieht diese Finanzierung als Aufgabe des Bundes.