Lausanne rechnet 2026 mit einem Defizit von 77,5 Millionen
Die Stadt Lausanne meldet für 2026 ein Defizit von 77,5 Millionen Franken und sorgt sich um kantonale Sparmassnahmen.

Die Stadt Lausanne hat am Dienstag ein Defizit von 77,5 Millionen Franken für das Jahr 2026 vorgelegt. Die Hauptstadt des Kantons Waadt gibt zwar an, ihre Ausgaben unter Kontrolle zu haben, ist jedoch besorgt über die Auswirkungen der auf kantonaler Ebene getroffenen Sparmassnahmen.
Es ist nämlich vorgesehen, dass die Gemeinden zur Sanierung der Waadtländer Finanzen beitragen, wie der Staatsrat vor zwei Wochen angekündigt hat. Für Lausanne bedeutet dies ab 2026 einen Rückgang der Steuereinnahmen aus Immobiliengewinnen um 4,5 Millionen.
«Die grössten Sorgen betreffen vor allem die kommenden Jahre», sagte Stadtpräsident Grégoire Junod und wies darauf hin, dass die Gemeinden noch «keine klare Vorstellung» davon hätten, welche Anstrengungen sie unternehmen müssten.
Schon 2025 wies das Budget der Stadt Lausanne ein Defizit auf. Dieses belief sich damals auf 62,3 Millionen Franken.
Stadtverwaltung setzt im Budget 2026 Priorität auf Kinderbetreuung
Wie in den Vorjahren legt das Budget 2026 den Schwerpunkt auf «priorisierte Themen» der Stadtverwaltung. Dies gilt insbesondere für die Schaffung von Plätzen für die Vorschulbetreuung (plus 81 Plätze) und die ausserschulische Betreuung (plus 96), wie Florence Germond, die für Finanzen zuständige Stadträtin, erklärte.
Im nächsten Jahr sollen daher etwa 50 zusätzliche Stellen im Bereich der Tagesbetreuung geschaffen werden. Das Personal wird auch für den Ausbau der Fernwärmeversorgung (plus 20 Stellen), für Massnahmen zur Förderung der Inklusion und der sozialen Arbeit (plus 14) und für die Einstellung von Integrationsberaterinnen und anderen Ausbildern.
Was die Einnahmen betrifft, rechnet Lausanne mit einer Verbesserung der Steuereinnahmen sowohl bei natürlichen Personen (plus 12,9 Millionen Franken gegenüber dem Vorjahr) als auch bei juristischen Personen (plus 5,5 Millionen).
Was die Investitionen angeht, so bleiben diese mit fast 293 Millionen Franken brutto für 2026 «auf einem hohen Niveau», fuhr Germond fort. Der Grossteil dieser Investitionen, nämlich 183,5 Millionen Franken, steht im Zusammenhang mit der Klimapolitik der Stadt. Dies betrifft insbesondere die Bereiche Energie (Fernwärme und Sanierung der Netze), Mobilität und Gebäudesanierung.