Lantal Textiles muss ein weiteres Mal umstrukturieren. Bis zu 55 Mitarbeiten droht aufgrund der anhaltenden Krise in der Luftfahrt die Entlassung.
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Die Textilfabrik Lantal sieht noch keine Erholung der Nachfrage für Sitzbezüge, Teppiche und Vorhänge für Flugzeuge. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/MARCEL BIERI
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Das Wichtigste in Kürze

  • Lantal Textiles streicht wegen der Coronakrise zum wiederholten Mal Stellen.
  • Das Textilunternehmen produziert Ausstattungsgegenstände für Flugzeuge.
  • Kurzarbeit sei nur noch bis Februar 2022 möglich, das reiche nicht als Überbrückung.

Das Langenthaler Textilunternehmen Lantal Textiles reagiert mit einer weiteren Restrukturierung auf die anhaltende Krise in der Luftfahrt. Bis zu 55 Mitarbeitenden droht die Kündigung. Das teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Die Firma habe ein Konsultationsverfahren eingeleitet, um möglichst sozialverträgliche Lösungen zu finden.

Die Anzahl Entlassungen solle so klein wie möglich gehalten werden. Schon vor Jahresfrist hatte das Unternehmen 55 Kündigungen ausgesprochen. Aktuell beschäftigt Lantal in Langenthal und Melchnau 185 Mitarbeitende.

Mit wenigen Ausnahmen sind sie im Aviatik-Geschäft tätig. Doch die Nachfrage für Sitzbezüge, Teppiche und Vorhänge für Flugzeuge ist weiter tief.

Grösste Krise in der Geschichte von Lantal Textiles

«Die anhaltende Pandemie und deren Auswirkungen auf den Luftverkehr bedeutet für unser Unternehmen die grösste Krise der Firmengeschichte». Das erklärte Lantal-Chef Urs Rickenbacher im Communiqué. Zu Beginn der Pandemie brach der Umsatz bis zu 85 Prozent ein. Im laufenden Jahr sind es rund 60 Prozent.

Erst 2024 oder sogar 2025 dürfte sich der Markt laut Lantal wieder dem Vor-Corona-Niveau annähern. Zudem sei mit einer Veränderung im Reiseverhalten zu rechnen, insbesondere mit weniger Geschäftsreisen. Das Unternehmen müsse sich deshalb auf eine strukturelle Veränderung einstellen.

Kurzarbeit nur noch bis Februar 2022

In der Pandemie sei das Instrument der Kurzarbeit von grosser Bedeutung. Lantal habe auf diese Weise viele Arbeitsstellen und qualifiziertes Personal halten können. Doch auf die Kurzarbeit aufgrund von Corona könne nur noch bis Februar 2022 zurückgegriffen werden.

Dieser Zeitraum werde für die Textilfirma nicht ausreichen, um die Krise zu überbrücken. «Bis sich die Luftfahrt von diesem massiven Schock erholt hat, müssen wir den Fortbestand des Unternehmens sicherstellen. Deshalb ist eine weitere Restrukturierung unumgänglich», erklärte Unternehmenschef Rickenbacher.

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