CDU-Politikerin Anja Karliczek hält ein Aus sämtlicher Flüge innerhalb Deutschlands für möglich. Angesichts der Klimakrise stehen Inlandflüge auf der Kippe.
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Anja Karliczek hält Aus der Flügen innerhalb Deutschlands für realistisch. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Anja Karliczek zieht das Ende innerdeutscher Flüge in Betracht.
  • Der Flughafenverband kritisiert ihre Aussage.
  • Karliczek will sich aufs Bahnnetz konzentrieren.

Bundesforschungsministerin Anja Karliczek (CDU) schliesst ein Ende des innerdeutschen Flugverkehrs nicht aus, um die Klimaschutzziele zu erreichen. Es bestehe die Verpflichtung, sich dem Klimawandel noch entschiedener entgegenzustellen. Das sagte sie der Deutschen Presse-Agentur vor Veröffentlichung des neuen Berichts des Weltklimarats (IPCC) am kommenden Montag.

Sie erwarte, dass der Bericht die letzten Zweifel daran ausräume, dass der Mensch Hauptverursacher des Klimawandels ist. Schon seit Beginn der Industrialisierung.

Anja Karliczek will Fokus aufs Bahnnetz legen

«Wenn man sagt, wir wollen keinen innerdeutschen Flugverkehr mehr, dann muss man den Personenverkehr effizienter organisieren und etwa Schnellstrecken bauen». So Anja Karliczek mit Blick auf die Bahn.

«Diesen Weg müssen wir konsequent gehen. Das darf aber nicht 30 Jahre dauern. Es ist eine Entscheidung, die wir im nächsten Koalitionsvertrag fixieren müssen.»

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Anja Karliczek will sich vermehrt auf die Bahn konzentrieren. - keystone

Kritik vom Flughafenverband

Der Flughafenverband (ADV) kritisierte solche Vorstösse. Rund ein Drittel des Flugverkehrs gehe auf Umsteiger zurück, teilte der Verband mit.

«Wer aus Hamburg oder Berlin kommt und einen Langstreckenflug ab Frankfurt erreichen will, ist froh, mit Gepäck pünktlich anzukommen. Und nicht mit Koffern am Bahnsteig zu stehen», sagte eine Sprecherin.

Wenn Reisende zum Umsteigen auf einen Hub im Ausland ausweichen müssten, helfe das dem Klima nicht. Einige Folgen des Klimawandels seien nicht mehr abwendbar, sagte Anja Karliczek. Sie verwies auf die Hochwasser in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen. Solche Extremereignisse habe es immer gegeben, aber die Häufigkeit wachse mit dem Klimawandel.

«Jede Kommune muss deshalb jetzt überlegen, wie wir uns besser vorbereiten auf Extremereignisse. Da müssen wir einen Zacken zulegen», sagte sie. «Flussläufe müssen wieder in ihr ursprüngliches Bett verlegt und Überlaufflächen sowie grössere Kanalisationsmöglichkeiten geschaffen werden.» Die Forschung entwickle gemeinsam mit den Kommunen bereits Massnahmen und Konzepte, um in Zukunft besser aufgestellt zu sein.

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