Labor Spiez bleibt anerkanntes Vertrauenslabor der IAEA
Schweizer Labor Spiez setzt seine Zusammenarbeit mit der Internationalen Atomenergie-Organisation fort.

Die Internationale Atomenergie-Organisation (IAEA) hat ihre Partnerschaft mit dem renommierte Labor Spiez des Bundes um weitere vier Jahre verlängert. Das Labor engagiert sich bei der Umweltsicherheit und analysiert Proben unter anderem aus Fukushima.
«Ich bin besonders stolz, dass ich die Plakette zur erneuten Designierung des Labors entgegennehmen darf», sagte Verteidigungsminister Martin Pfister am Donnerstag anlässlich der Partnerschaftsverlängerung. Das Labor besteht seit 100 Jahren und arbeitet seit 2016 mit der IAEA zusammen. Es wurde 1925 als damaliges Gaslaboratorium Wimmis gegründet.
Bekannt wurde das heutige Labor Spiez etwa durch Untersuchungen von Giftgasproben aus dem Syrienkrieg. Für die neue Designierungsperiode von 2025 bis 2028 vereinbarten die IAEA und das Labor gemäss einer Mitteilung des Bundes ein aktualisiertes Arbeitsprogramm.
Fokus auf Umweltsicherheit in Fukushima betroffenen Gebieten
Ein besonderer Fokus liegt dabei auf der Überwachung der Umweltsicherheit in den vom Reaktorunfall von Fukushima betroffenen Gebieten. Das Labor werde an der Sammlung und Analyse von Proben des ins Meer eingeleiteten, gereinigten Wassers mitwirken, hiess es in der Mitteilung des Bundesamts für Bevölkerungsschutz (BABS) weiter.
Ansonsten unterstützt das Labor die Organisation weiterhin bei der Analyse von Radionukliden in Umweltproben und engagiert sich in internationalen Missionen zur Umweltsicherheit. Zudem führt es Vergleichsmessungen und Ausbildungskurse durch.
Überreicht wurde die Plakette zum sogenannten Collaborating Centre (CC) von IAEA-Generaldirektor Rafael Mariano Grossi. Am Mittwoch hatte ihm die ETH Lausanne (EPFL) einen Ehrendoktortitel verliehen. Anschliessend nahm Grossi als Hauptredner an der Feier zum 100-jährigen Bestehen des Labors Spiez teil.
Internationale Vernetzung im Bereich ABC-Schutzes
Das Labor stärkt laut Pfister die internationale Vernetzung der Schweiz im Bereich des ABC-Schutzes. Damit sind atomare, biologische und chemische Bedrohungen gemeint.
Es unterstütze seine zivilen und militärischen Schweizer Partner beim Schutz der Bevölkerung und die internationale Staatengemeinschaft bei der Abrüstung von Massenvernichtungswaffen – immer im Sinne seiner Vision: Eine Welt ohne Massenvernichtungswaffen, schrieb das BABS weiter.
Die Kooperation mit der IAEA unterstreiche das nationale Engagement im Rahmen der Guten Dienste. Die IAEA und die Schweiz hätten die gleichen Interessen bei der Gewährleistung der nuklearen Sicherheit, so Bundesrat Pfister.
«In einer Welt mit zunehmenden geopolitischen Spannungen darf das Risiko von Atomwaffen nicht ignoriert werden», sagte der Verteidigungsminister. Die Mission der IAEA zur Stärkung von Sicherheits- und Kontrollmassnahmen in diesem Bereich seien von zentraler Bedeutung für den weltweiten Frieden.