Eine Studie kommt zum Schluss: In der Schweiz dürfte es mit den Krankenkassenprämien im kommenden Jahr weit nach oben gehen.
Arzt
Ein Arzt untersucht einen Patienten mit einem Stethoskop. (Symbolbild) - Pixabay

Das Wichtigste in Kürze

  • In gewissen Kantonen können die Prämien 2023 laut einer Studie um 10 Prozent steigen.
  • Im landesweiten Durchschnitt wird ein Anstieg um 5,4 Prozent erwartet.
  • Aufgrund möglicher Mehrkosten ist sogar ein noch stärkerer Zuwachs denkbar.
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Die Wahrscheinlichkeit für eine deutliche Erhöhung der Krankenkassenprämien für 2023 steigt, schreibt die «NZZ am Sonntag».

Dabei trifft der Schock die einzelnen Kantone sehr ungleichmässig. Gemäss einer Studie der Unternehmensberatungsfirma Accenture müssten die Prämien im Tessin und Graubünden 2023 gegen 10 Prozent erhöht werden. Denn die Prämieneinnahmen im laufenden Jahr decken die stark steigenden Leistungsausgaben nicht.

Krankenkassen
Eine Person scannt die Karte einer Krankenkasse in einer Apotheke. - Keystone

Das Problem: In den letzten beiden Jahren wurden die Prämien künstlich tief gehalten. Wie es heisst, soll nun wieder Kostenwahrheit gelten. Das hätte eine saftige Erhöhung der Beträge zur Folge. Aber ob es dann auch wirklich so kommt, bleibt laut der Zeitung die grosse Unbekannte.

Prämien könnten 2023 noch stärker steigen

Dabei ist die erwartete Teuerung im nächsten Jahr in der Hochrechnung noch nicht berücksichtigt.

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Krankenkassenkarten liegen auf einem Tisch. - keystone

Im schweizweiten Durchschnitt müssten die Prämien aufgrund der bisherigen Kostenentwicklung um 5,4 Prozent steigen, prognostiziert Krankenversicherungsexperte Marcel Thom. Mehrkosten, die im Jahr 2023 anfallen, können diesen Wert zusätzlich erhöhen.

Macht Ihnen der drohende Anstieg der Krankenkassenprämien Sorgen?

Es gebe bei den Versicherungen ein grosser Nachholbedarf, stellt Thom fest. Dies wegen der Prämiensenkungen, des Kostenanstiegs während Corona sowie der schlechten Performance der Kapitalmärkte. «Da bahnt sich ein Dreifachgewitter an», sagt er.

Allerdings gibt es auch Kantone, die deutlich geringeren Anpassungsbedarf haben. Stand Sommer 2022 müssen die Jurassier nur mit einer Erhöhung von 1,4 Prozent rechnen. Den geringsten Nachholbedarf hat der Kanton Glarus mit einer Prämienlücke von nur 1 Prozent.

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