In Genf ist am Mittwoch ein Mann verhaftet worden. Dieser wurde dabei bewusstlos. Passanten klagen an, die Polizei habe die Ambulanz nicht gerufen.
Polizei Genf
Die Polizei nimmt den Mann fest. - Instagram/@valentine_caporale
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • In Genf ist am Mittwoch auf offener Strasse ein schwarzer Mann verhaftet worden.
  • Er wurde dabei ohnmächtig. Zuschauer klagen an: Die Polizei habe keine Ambulanz gerufen.
  • Die Polizei selbst rechtfertigt sich: Man habe Hilfe angefordert.

In der Genfer Innenstadt hat die Polizei am Mittwochnachmittag einen Mann verhaftet. Die Genfer Influencerin und Radio-Moderatorin Valentine Caporale filmte die Festnahme von ihrer Wohnung aus und zeigt sich schockiert darüber.

Die zweifache Mutter schaute der Verhaftung von ihrer Wohnung aus zu.
Kurz danach sei der Mann bewusstlos geworden.
Die Genfer Polizisten nahmen den Mann fest.
Dem Mann wurden Handschellen angezogen.
Die Influencerin regt sich darüber auf, dass die Polizisten einfach herumstehen, statt sich um den Verhafteten zu kümmern.
Sie habe sofort eine Ambulanz gerufen, schreibt Caporale.

Sie habe laute Schreie gehört und deshalb nach draussen geschaut. Dort habe sie gesehen, wie ein schwarzer Mann von der Polizei verhaftet wurde und dabei das Bewusstsein verlor.

Valentine Caporale
Valentine Caporale zeigt sich schockiert über das Verhalten der Genfer Polizei. - Instagram/@valentine_caporale

Die Polizei habe weder den bewusstlosen Mann in die Seitenlage gebracht, noch die Ambulanz rufen wollen. Bilder zeigen, wie der Verhaftete auf den Rücksitzen des parkierten Polizeiautos liegt und seine Füsse dabei noch heraushängen.

Selber die Sanitäter gerufen

«Ich bin schockiert darüber, dass man dieser Person nicht geholfen hat», erklärt die 33-Jährige. Sie habe deshalb selber die Ambulanz gerufen. Nach 23 Minuten sei diese schliesslich eingetroffen und der Mann habe wieder das Bewusstsein erlangt.

Was der verhaftete Mann zuvor angerichtet hatte, wisse sie nicht, gesteht die zweifache Mutter ein. Doch sie finde, dass die Polizei ihm trotzdem hätte medizinische Hilfe holen müssen, da es ihm offensichtlich schlecht ging.

Polizei dementiert Vorwürfe

Die Polizei rechtfertigt sich. Im Einsatz gestanden hatte zuerst die Kommunalpolizei. «Die Polizei musste gegen diesen Mann vorgehen, der schon zuvor gesucht worden war», sagt Cedric Walti, Sprecher des Sicherheitsdepartements der Stadt Genf. Der Mann habe Widerstand geleistet, deshalb hätten ebenfalls die Beamten der Kantonspolizei Genf einschreiten müssen.

«Der Mann gab an, sich schlecht zu fühlen. Die Kommunal-Polizisten haben daraufhin die Ambulanz alarmiert.» Er sei anschliessend ins Kantonsspital gebracht und untersucht worden – jedoch habe man keine Verletzung feststellen können. Deshalb sei er dann wieder der Polizei übergeben worden.

Der Verdächtige befinde sich noch in Haft. Man weise aber jeglichen Vergleich mit Situationen und kürzlich passierten Ereignissen im Ausland von sich. Man sei sich aber nicht sicher, ob der Mann effektiv das Bewusstsein verloren habe.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

MutterHaft