Die Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich glaubt, dass sich die Schweizer Wirtschaft im laufenden Jahr schneller als ursprünglich angenommen erholen wird.
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Die Wirtschaft werde gemäss Economiesuisse im kommenden Jahr gefordert sein. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die KOF der ETH geht davon aus, dass sich die Schweizer Wirtschaft rasch wieder erholt.
  • Das Vorkrisenniveau soll im Verlaufe des dritten Quartals wieder erreicht werden.

Die Schweizer Wirtschaft dürfte sich im laufenden Jahr rascher erholen als bislang erwartet. Davon geht die Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich (KOF) aus. Ihre Prognose für das Wachstum des Bruttoinlandprodukts (BIP) im Jahr 2021 zeigt sich dementsprechend verbessert.

Wirtschaft von zweiter Welle weniger stark betroffen

Zwar werde die Schweizer Wirtschaft im ersten Quartal 2021 wegen des neuerlichen Lockdowns schrumpfen, meinen die Ökonomen der Hochschule. Die Wirtschaft sei insgesamt aber weniger stark von der zweiten Pandemiewelle betroffen als bisher befürchtet.

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Container werden verladen. (Symbolbild) - Keystone

Die KOF hatte erst vor gut einem Monat ihre 2021er-Prognose auf 2,1 von 3,2 Prozent gesenkt. Der zweite Lockdown dämpfe die Konjunkturerholung, wurde dies damals begründet. Die KOF ging im Februar auch davon aus, dass die Schweizer Wirtschaft das Vorkrisenniveau erst Ende 2021 wieder erreichen wird.

Erreichen des Vorkrisenniveaus im dritten Quartal

Laut der neuen Vorhersage wird nun das Vorkrisenniveau bereits im Verlauf des dritten Quartals erreicht. Für das Jahr 2022 wird dann noch von einem BIP-Wachstum von 2,8 Prozent ausgegangen. Dieser Wert liegt wegen des nun höher gesehenen 2021 deutlich unter der bisherigen Prognose (+3,6%).

Die Unterschiede zwischen den Branchen und auch innerhalb einzelner Branchen seien aber gross, wird betont. So werde zum Beispiel das Gastgewerbe von den aktuellen Corona-Massnahmen besonders getroffen. Hingegen könnten die Industriefirmen im laufenden Quartal ihre Produktion wohl sogar steigern.

Die Industrie einer der Wachstumstreiber

Treiber des stärken Wachstums im 2021 sind laut der KOF denn auch die Industrie, die Staatsausgaben und gewisse Dienstleistungen. Ab dem zweiten Quartal sei dann auch mit einer Erholung des Konsums zu rechnen. Und auch die Investitionen der Unternehmen dürften wieder zunehmen.

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Schweizer Wirtschaft hat gelitten. Damit soll bald Schluss sein. - sda - KEYSTONE/ENNIO LEANZA

Die KOF räumt aber ein, dass die Unsicherheiten wegen des Pandemieverlaufs nach wie vor hoch seien. Daher legen die Ökonomen auch Alternativszenarien vor. Zum Beispiel ein Negativszenario mit so stark ansteigenden Infektionen, dass es ohne erneute Massnahmen zu einer Überlastung des Gesundheitssystems kommt. In einem solchen Fall wird das BIP-Wachstum 2021 nur bei +2,7 Prozent gesehen.

Neue Virusvarianten sind grosses Risiko

Ein noch grösseres Risiko seien neue Virusvarianten, die noch ansteckender seien als die bisher bekannten, so die KOF. Die Lage könne sich bei einer schnelleren und effizienteren Produktion und Verteilung des Impfstoffes laut den Ökonomen noch rascher aufhellen.

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