Kleintheater Luzern: SP und IG Kultur fordern Handeln der Politik

Die Nachricht über den bevorstehenden Umzug des Luzerner Kleintheaters vom Bundesplatz hat bei vielen für Unmut gesorgt. Sowohl die SP Stadt Luzern als auch die IG Kultur verlangen via Mitteilung ein Einschreiten der Politik.

Mit deutlichen Worten kritisieren die Sozialdemokraten die Entscheidung der Luzerner Pensionskasse (LUPK), den laufenden Mietvertrag zu beenden: «Das Kleintheater am Bundesplatz ist seit Jahrzehnten ein unersetzbarer Teil der Stadtluzerner Kulturlandschaft», heisst es in der Mitteilung. Es müsse «am besten am jetzigen oder aber an einem neuen, geeigneten Standort erhalten bleiben».

Kantonsrätin Melanie Setz und Grossstadträtin Karin Pfenninger hätten entsprechende Vorstösse eingereicht, damit die Politik handelt. «Die Verantwortlichen in der Politik müssen aktiv werden und mit den Beteiligten das Gespräch suchen», sagt Setz.

Weiter appelliert die Kantonsrätin an die Pensionskasse: «Die LUPK muss ihren Entscheid und ihr Vorgehen überdenken. Sie hat eine kulturpolitische Verantwortung für Luzern und darf sich nicht von finanziellen Überlegungen leiten lassen.»

Ähnlich deutlich hat sich auch die IG Kultur geäussert. In einem Communiqué steht: «Das Kleintheater Luzern nimmt als Bühne für die Schweizer Kleinkunstszene eine unersetzliche Rolle ein.» Es sei eine Institution mit «Rang und Namen, weit über die Kantonsgrenzen hinaus».

Die IG fordert, dass der Regierungsrat des Kantons Luzern und der Stadtrat in einen Dialog mit allen Beteiligten eintreten. «Was es jetzt braucht, ist ein klares Bekenntnis von Kanton und Stadt Luzern zu einer der bedeutendsten Theaterbühnen der Schweiz», betont Gianluca Pardini, Geschäftsleiter der IG Kultur Luzern.

1967 gründete der Kabarettist Emil Steinberger zusammen mit seiner Frau Maya das Kleintheater Luzern am Bundesplatz. Es gilt als eine der ältesten Kleinkunstbühnen der Schweiz.

Gestern wurde bekannt, dass aufgrund von Schadstoffvorkommen das aktuelle Gebäude abgerissen und durch einen Neubau ersetzt werden soll. Im neuen Bau ist derzeit kein Theater vorgesehen.

Dieser Entscheid sei jedoch noch «nicht definitiv», wie LUPK-Geschäftsführer Reto Tarreghetta gegenüber Keystone-SDA erklärte. Sollte es jedoch dazu kommen, würde spätestens Ende 2027 der letzte Vorhang im Luzerner Kleintheater fallen.