Kindertagesstätte in Zug: Kinder wurden im Keller versteckt
In einer Kindertagesstätte in Zug sollen Präsenzlisten gefälscht und Kinder im Keller versteckt worden sein. Der Grund dafür war Personalmangel.

Das Wichtigste in Kürze
- Bei einer Kontrolle einer Kita in Zug sollen Kinder im Keller gehalten worden sein.
- Fünf ehemalige Leiterinnen der Kita sprechen von Fälschung der Präsenzlisten.
- Wegen Personalmangels werden bei den Kontrollen auch Schnupperlehrlinge aufgeboten.
Eine Kindertagesstätte versteckt Kinder im Keller. In der Schweiz sind Kitas normalerweise einer ständigen Kontrolle unterworfen. Offenbar nicht gut genug, denn in einer Kita in Zug erhoben nun fünf ehemalige Leiterinnen Vorwürfe gegen den Betrieb. Demnach wurden Präsenzlisten gefälscht und Kinder versteckt, wie die «Republik» berichtet.
Präsenzlisten wurden gefälscht
Auf den Präsenzlisten wird festgelegt, wieviele Kinder und Betreuungspersonen an einem Tag anwesend waren. Dabei darf in den meisten Kantonen eine Betreuerin nur bis zu sieben Kinder auf einmal betreuen. Kontrollen von Kitas werden in der Regel angekündigt. Dabei sollen die Betreuerinnen aufgefordert worden sein, die Präsenzlisten zu fälschen.

Weil meistens nicht genügend Personal vorhanden war, wurden Namen auf die Liste gesetzt, die gar nicht anwesend waren. Die Namen von Kindern wurden teilweise gestrichen. Schnupperlehrlinge seien auch kurzfristig aufgeboten worden. Die Kita in Zug ging sogar soweit und versteckte Kinder im Keller, um die Kontrollen zu überstehen.
Unangemeldete Kontrolle in Kindertagesstätte deckt alles auf
Dann eines Tages gab es bei der besagten Globegarden-Kita in Zug eine unangemeldete Kontrolle. Nach der Kontrolle kam dann eine Meldung ins Amt ein. Während der Kontrolle seien Kinder im Keller gewesen.

Die Geschäftsleiterin weist jedoch alle Vorwürfe zurück. Behörden hätten immer vollen Zugang zu allen Dokumenten. Sie betont jedoch, dass es wegen den strengen gesetzlichen Regelungen teils zu Diskussionen bezüglich deren Auslegung kommen kann. Bisher habe man aber immer eine Lösung gefunden.
Mair verurteilt die Vorwürfe, die die «Republik» gemacht habe, sie werde aber keine Anklage erheben.