Keine Sommerpause mehr am Luzerner Theater
Das Neue Luzerner Theater soll im Ganzjahresbetrieb geführt werden. Das Betriebskonzept der Trägerstiftung sieht vor, dass es neben dem Kernspielplan auch einen Sommerspielplan geben soll. Einen besonderen Stellenwert im neuen Theater soll die Oper erhalten.

Das Wichtigste in Kürze
- Das seit 1839 bestehende Haus an der Reuss soll bis Ende 2028 durch einen Neubau ersetzt werden.
Im Sommer will die Projektierungsgesellschaft den Architekturwettbewerb für das neue Gebäude, das 120 Millionen Franken kosten soll, lancieren. Am Montag legte die Trägerstiftung des Theaters das geplante Betriebskonzept vor.
«Offenheit ist Programm», umriss Birgit Aufterbeck, Präsidentin der Stiftung Luzerner Theater, den Charakter des künftigen Hauses. Jede Luzernerin und jeder Luzerner solle mindestens ein Mal im Jahr einen Grund haben, das Theater aufzusuchen.
Dies muss nicht zwingend für einen Theaterbesuch sein, denn der Neubau wird auch über ein Restaurant und eine Dachterrasse verfügen. Das Theater solle ein Begegnungsort für alle sein, nicht nur für das angestammte Theaterpublikum, sagte Aufterbeck.
Ausgedrückt wird dieses Motto auch im geplanten Ganzjahresbetrieb. Das Luzerner Theater werde die erste Schweizer Bühne ohne Sommerpause sein, sagte Aufterbeck. Mit dem Sommerprogramm werde es die Chance erhalten, etwas anderes anzubieten.
Mit dem Ganzjahresbetrieb soll eine höhere Wirtschaftlichkeit des neuen Gebäudes erreicht werden, wie es im Betriebskonzept heisst. Auch für den Kulturtourismus solle die Ausweitung des Spielplans eine Chance sein.
Mit dem neuen Gebäude kann das Theater gemäss Aufterbeck zudem Gastgeber sein und einladen. Die Räume des neuen Theaterhauses sollen Partnern offen stehen. In seiner Grundstruktur soll das Theater aber intendantisch geführt sein und eigene Produktionen in den Sparten Schauspiel, Tanz und Musiktheater auf die Bühne bringen.
Besonderes Gewicht wollen die Verantwortlichen auf die Oper legen. Die Akustik im Theatersaal solle «aussergewöhnlich» sein, sagte Aufterbeck. «Wir greifen hier nach den Sternen». Das neue Theater werde einen grösseren Orchestergraben haben, so dass künftig in Luzern auch in grosser Besetzung gespielt werden kann, etwa die beim Publikum beliebten Verdi- oder Wagneropern.
Erstmals machte die Stiftung Luzerner Theater Angaben zu den Finanzen. In der Planung wird von einem Publikumszuwachs von heute 60'000 Personen auf 100'000 Personen pro Jahr ausgegangen. Insgesamt dürfte das Budget von heute 24,5 Millionen Franken um einen Drittel auf 32,5 Millionen Franken zunehmen.