Kein Scherz: Schloss Thunstetten verkauft jetzt Adelstitel

Juli Rutsch
Juli Rutsch

Langenthal,

Wer das Schloss Thunstetten mit einer Spende unterstützt, bekommt nun einen Adelstitel dazu geschenkt.

schloss thunstetten
Für jede Spende, gibt es jetzt je nach Höhe einen Titel vom Schloss Thunstetten. - Schloss Thunstetten

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Schloss Thunstetten lockt Spender mit einem symbolischen Adelstitel.
  • Das neue Marketinginstrument soll Einnahmen steigern und Zugehörigkeit schaffen.
  • Der Adelstitel hat jedoch keinerlei rechtliche Wirkung.

Das Schloss Thunstetten geht im Kanton Bern neue Wege. Es tönt wie ein Scherz, ist aber wahr: Wer spendet, erhält einen symbolischen Adelstitel. Für 80 Franken im Jahr gibt es den «Freiherr», für 250 Franken wird man zur «Gräfin».

Mit 500 Franken darf man sich sogar «Herzog» oder «Herzogin» nennen: alles als Dank für die Unterstützung, so die Schlossbetreiber.

Die neuen Titel sollen vor allem Gönner anlocken und Einnahmen steigern. «Wir erhoffen uns dadurch einen Schub und mehr Unterstützung», sagt Stiftungspräsident Michael Schär gegenüber SRF.

Symbolische Würde – echte Wirkung

Die Titel sind rein symbolisch und haben keine rechtliche Bedeutung. Die Schweizer Bundesverfassung verbietet offizielle Adelstitel.

Schloss Thunstetten Titel
Wer dem Schloss Thunstetten eine Spende zukommen lässt, bekommt zudem auch Einladungen zu besonderen Events. - Schloss Thunstetten

Mit den Titeln will das Schloss Aufmerksamkeit schaffen und Menschen emotional an das historische Gebäude binden, so Michael Schär weiter.

Wer einen Titel kauft, erhält als Dank eine Urkunde und Zugang zu exklusiven Veranstaltungen.

Adel als Marketinginstrument

Adelsexperte Andreas Z’Graggen bezeichnet die Vergabe der Titel als einen «Witz». Aber als einen guten, wie ihn das SRF weiter zitiert. «Man kann den Adelstitel auf seiner Visitenkarte vermerken – mehr ist aber nicht möglich.»

Hättest du gerne einen Adelstitel?

Für viele Menschen sei der Adel ein Symbol für Prestige und gesellschaftlichen Aufstieg, erklärt Z’Graggen. Das Schweizer Verhältnis zum Adel sei speziell und von Legenden geprägt, die bis heute das Selbstbild des Landes prägen.

Das Angebot des Schlosses ist ein cleveres Marketinginstrument. Es spielt mit der Faszination für das Adelige. Zudem bietet es die Möglichkeit, Teil einer historischen Tradition zu werden – wenn auch nur symbolisch.

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Kommentare

Curaglia

die "Adelstitel" sind auch nicht mehr das, was sie einmal waren.

User #5782 (nicht angemeldet)

Finde ich eine gute Idee, da Adelstitel abgeschafft sind ist es nichts offizielles, aber doch lustig, anders als ein schnöder Künstlername. In diesem Sinne, euer Baron Lünchgrausen von Spitz-Pfahlsitz.

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