Karriere von «Catch Me If You Can»-Gauner endet in der Schweiz

Simon Ulrich
Simon Ulrich

Lausanne,

Mit falschen Pässen und schauspielerischem Talent plünderte er Hotels weltweit. Die Schweiz wird für Meisterdieb Juan Carlos Guzmán-Betancourt zur Endstation.

Juan Carlos Guzmán-Betancourt
Dieses Foto der Londoner Metropolitan PoliceJuan zeigt Carlos Guzmán-Betancourt im April 2005. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Meisterdieb Guzmán-Betancourt wurde in Lausanne zu 3 Jahren Haft verurteilt.
  • Er bestahl weltweit Luxushotels, auch in St. Moritz und Lausanne.
  • In der Schweiz erbeutete er rund 300’000 Franken zwischen 2023 und 2024.

Die französische Presse nennt ihn den «kolumbianischen Arsène Lupin». Englischsprachige Medien vergleichen ihn mit Frank Abagnale Jr. aus dem Film «Catch Me If You Can».

Nun aber ist die «Karriere» von Meisterdieb Juan Carlos Guzmán-Betancourt vorerst zu Ende gegangen – ausgerechnet in der Schweiz.

Das Strafgericht in Lausanne hat den 49-jährigen Kolumbianer am 5. Juni zu drei Jahren Haft und zehn Jahren Landesverweis verurteilt. Dies berichtet «24 heures».

Guzmán-Betancourt plünderte Luxushotels weltweit

Der international gesuchte Serientäter hatte sich über mehr als 30 Jahre hinweg in Luxushotels weltweit bereichert. Darunter in den USA, Europa und Asien.

Allein in der Schweiz erbeutete er zwischen 2023 und 2024 Wertgegenstände im Gesamtwert von rund 300'000 Franken. Unter anderem im Beau-Rivage in Lausanne oder dem Kulm-Hotel in St. Moritz.

Seine Methode: Guzmán-Betancourt gab sich als Hotelgast aus und übernahm die Identität reicher Gäste. An der Réception forderte er mit gefälschtem Ausweis Ersatzschlüssel an und plünderte dann die Zimmer.

Er war unter 39 Decknamen unterwegs, sprach sieben Sprachen. Kleidete sich elegant und flog mit gefälschten Pässen in der First Class um die Welt.

Gericht glaubt nicht an Notlage als Motiv

Vor Gericht erklärte er, finanzielle Not und familiäre Krankheiten hätten ihn zum Diebstahl getrieben. Die Richter glaubten ihm nicht.

Bereits in der Vergangenheit war er mehrfach verurteilt worden, auch in Genf. Trotzdem blieb er jahrelang aktiv – unterstützt durch mangelnden Austausch zwischen Strafverfolgungsbehörden.

Hast du schon einmal etwas gestohlen?

Erstmals wurde er 1993 bekannt, als er als blinder Passagier im Fahrwerk eines Flugzeugs von Bogotá nach Miami reiste. Die US-Medien feierten ihn damals als Überlebenswunder.

Doch bald darauf begannen seine Diebstouren. Ermittler in London beschrieben seine Vorgehensweise als geschickt und charmant – oft half ihm die Höflichkeit und Nachlässigkeit von Hotelpersonal.

Kommentare

User #6420 (nicht angemeldet)

3 Jahre für ein Leben lang betrügen ist einfach ein Witz.

User #3316 (nicht angemeldet)

Gentleman Gauner 👍. Viel lustiger ist zu lesen, dass einmal mehr die Schweizer Strafvollzugsbehörde sich selber im Weg stand. Dass ist typisch schweizerisch🙈😂👍.

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