Der Kantonsrat hat am Donnerstag entschieden, nicht aus dem Kulturlastenausgleich auszusteigen.
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Kultur. (Symbolbild) - zVg
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Der Kanton Zug schickt weiterhin Geld für Kulturhäuser nach Zürich und Luzern: Die SVP wollte den Vertrag kündigen, weil sie lieber lokale Kultur fördern will.

Zug schickt jedes Jahr 2,2 Millionen Franken Lotteriegelder nach Zürich und Luzern. In Luzern werden mit diesen Geldern das KKL, das Theater und das Sinfonieorchester unterstützt, in Zürich das Opernhaus, das Schauspielhaus und die Tonhalle.

Für die SVP schlecht investiertes Geld: Die Bevölkerung müsse wegen der Sparmassnahmen einen markanten Leistungsabbau hinnehmen. Da gehe es nicht an, die ausserkantonale Kulturszene zu unterstützen. Nur schon deshalb, weil lokale Theatergruppen gleichzeitig ums Überleben strampelten. Auch Volkskultur brauche Unterstützung.

Zudem sei der Nutzen für die Zuger gering. Es gebe gar kein echtes Bedürfnis nach Kulturangeboten in Luzern und Zürich.

284 Franken pro Zuschauer

Dem widersprachen jedoch alle anderen Fraktionen. Diese Kulturhäuser seien eine Bereicherung für die Zuger Bevölkerung, so die CVP-Sprecherin. Auch die ALG betonte, dass die Zuger diese Angebote durchaus nutzen würden.

Kulturdirektor Stephan Schleiss, selber SVP, versuchte, seine Parteikollegen zu beruhigen. Diese Lotteriegelder würden dem lokalen Kulturschaffen keineswegs abhanden kommen. Allerdings fand auch er, dass etwa die Unterstützung für das Zürcher Opernhaus mit 284 Franken pro Zuger Zuschauer «ein sehr stolzer Betrag» sei. Daran geändert wird bis auf Weiteres aber nichts. Die SVP-Motion wurde mit 46 zu 19 Stimmen deutlich versenkt.

Neben Zug, Luzern und Zürich gehören Uri und Aargau zum Kulturlastenausgleich. Die Schwyzer Stimmberechtigten kündigten den Vertrag im Jahr 2017. Der Kanton zahlt aber weiterhin Geld nach Luzern und Zürich - statt aus der Staatskasse nimmt er es aber aus dem Lotteriefonds, wie es Zug bereits heute tut.

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