Kanton Aargau: Anzeigeflut wegen überforderter Haustierhalter

Gerrit Fredrich
Gerrit Fredrich

Aarau,

Im Jahr 2024 nimmt der Aargauer Veterinärdienst 240 Tiere in Obhut. Hinter den Fällen stehen meist überforderte Halter und Mehrtierhaltungen.

Katzenbabys
Im Aargau nahm das Veterinäramt 2024 zahlreiche Tiere in Obhut. (Symbolbild) - Pexels

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Aargau wurden 2024 240 Haustiere beschlagnahmt. 2023 waren es nur 67.
  • Viele Halter sind finanziell überfordert und unterschätzen den Aufwand für die Tierpflege.
  • Den betroffenen Tierhaltern drohen Anzeige, Busse sowie Tierhalteverbot.

Das Veterinäramt Aargau musste 2024 insgesamt 240 Tiere in seine Obhut nehmen. Im vergangenen Jahr kam es nur zu 67 solcher Beschlagnahmungen. Oft handelt es sich dabei um Haushalte mit mehreren Tieren.

Besonders Katzen, aber auch Hunde, Kaninchen und Meerschweinchen sind betroffen, wie SRF schreibt. Die Zustände seien häufig gravierend: Die Tiere leben in Schmutz, sind krank oder mangelernährt.

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Konsequenzen für Halter

Den betroffenen Tierhaltern drohen Anzeigen. Bei schweren Verstössen gegen das Tierschutzgesetz können Bussen oder sogar ein Verbot zur Tierhaltung ausgesprochen werden.

Die beschlagnahmten Tiere müssen im Anschluss an die Beschlagnahmung auf Tierheime verteilt werden. Die Kapazitäten dieser Einrichtungen sind jedoch vielerorts bereits erschöpft.

Tierschutzorganisationen schlagen Alarm

Auch der Aargauer Tierschutzverein verzeichnet eine deutliche Zunahme an aufgenommenen Katzen.

Präsidentin Astrid Becker berichtet: «Letztes Jahr hatte ich das Gefühl, dass wir viel, viel mehr Katzen hatten. Dieses Jahr geht es bisher ganz ähnlich weiter.»

Kaninchen beim Tierarzt
Damit Haustiere ein langes, glückliches Leben führen, sind regelmässige Tierarztbesuche wichtig. (Symbolbild) - Depositphotos

Viele Halter würden nicht erkennen, dass ihre Tiere vernachlässigt sind, oder halten den Zustand für normal, erklärt Becker. Das Unverständnis über die Beschlagnahmung sei bei den Betroffenen oft gross.

Ursachen: Kosten und mangelnde Kontrolle

Ein Hauptgrund für die Zunahme könnte die finanzielle Überforderung vieler Halter sein. «Die Leute sind betreffend Kosten überfordert. Sie kastrieren die Katzen nicht, und die Tiere vermehren sich dann», so die Tierschützerin gegenüber SRF.

Wer viele Tiere halte, verliere schnell den Überblick und könne deren Versorgung kaum noch sicherstellen.

Vonseiten des Kantons wird empfohlen, sollte man sich ein Tier anschaffen wollen, eines aus dem Tierheim zu holen. Freie Plätze für allfällige Neuankömmlinge wären so eher gewährleistet.

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Kommentare

User #1381 (nicht angemeldet)

Der angemessene Kaufpreis ist noch das günstigste. Die Lebenshaltungskosten sind in den nächsten 15 Jshren um einiges höher wenn man eine Katze artgerecht halten will.

User #3502 (nicht angemeldet)

Und trotz diesem Elend ist der bundesrat gegen die Kastrationspflicht, den Bauern sei Dank. Offenbar ist er völlig abhängig von diesen und zahlt für Schweinemast usw. immer noch hohe Subventionen. Als Dank dafür vergiften die zusätzlich mit Pestiziden das Wasser und saugen den Boden aus. Toll, Dankeschön!

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