Kanti Frauenfeld wird Opfer von Cyberangriff
Ausgerechnet vor den Abschlussprüfungen gibt es bei der Kanti Frauenfeld eine Cyberattacke. Das Problem ist inzwischen behoben – die Unsicherheit bleibt.

Das Wichtigste in Kürze
- An der Kantonsschule Frauenfeld gab es eine Cyberattacke kurz vor den Abschlussprüfungen.
- Das bestätigt die Rektorin Chantal Roth nun.
- Die Probleme sind zwar behoben, die Hintergründe jedoch nicht geklärt.
Ein plötzlicher Ausfall des Internets und interner Systeme hat die Kantonsschule Frauenfeld (TG) in Aufruhr versetzt. Eine Cyberattacke hat die Schule im Griff. Inzwischen sind alle Probleme wieder behoben, doch der Zwischenfall sorgt für Unsicherheiten.
Silvan Huber*, ein Schüler der betroffenen Schule, berichtet beim «St. Galler Tagblatt» von dem plötzlichen Zusammenbruch des Internets: «Am Freitag ist das ganze Internet der Kanti abgestürzt, dann ging gar nichts mehr.» Der Zugang zu allen Lehrmaterialien blieb den Lernenden verwehrt.
Glücklicherweise bleiben die Schülerinnen und Schüler nicht völlig im Dunkeln. Viele Lehrkräfte hatten wichtige Dokumente auf ihren Computern gespeichert. Darum wird der Unterricht ohne gröbere Einschränkungen weitergeführt. Auch die Durchführung der Abschlussprüfungen ist vom Cyberangriff nicht beeinträchtigt.
Schule hat Kommunikationsprobleme
Chantal Roth, Rektorin der Kantonsschule Frauenfeld, bestätigt den Cyberangriff gegenüber der Zeitung. Es handelt sich um eine sogenannte «Ransomware»-Attacke. Die Daten des Opfers werden dabei verschlüsselt und dann ein Lösegeld für ihre Freigabe gefordert.
Was Schüler Silvan Huber nachgehend am meisten stört, ist die mangelnde Kommunikation seitens der Schulverwaltung. Er fühlt sich im Unklaren gelassen über das Ausmass des Angriffs und ob persönliche Daten betroffen sind. «Weitere Informationen werden wir in den nächsten Tagen vermutlich nicht bekommen. Das Ganze soll nicht an die Öffentlichkeit.»
Gründe für Cyberangriff noch unklar
Auch nach Behebung der Cyberattacke sind einige Fragen offen. Die Kantonspolizei Thurgau ist in die Untersuchung des Vorfalls einbezogen. Bisher gibt es keine konkreten Hinweise auf den Grund für den Angriff oder wer dahinterstecken könnte.
Huber spekuliert, dass der Vorfall vielleicht etwas mit den Abschlussprüfungen zu tun haben könnte. Seine Mitschülerinnen und Mitschüler sieht er aber nicht als verdächtig. «Klar, einige bringen sich das Hacking selbst bei, aber das System der Kanti ist ziemlich sicher.»
Der Fall bleibt derzeit also ungeklärt.
* Name geändert.