Schweizer Bauern hatten in diesem Jahr mit einer rekordtiefen Obsternte zu kämpfen. Schuld daran sind die Frostnächte im Frühling und das Hagelwetter im Sommer.
Obsternte fällt schlecht aus
Geringe Ernte von Tafeläpfeln: Frostnächte im Frühling und Unwetter ab Juni machen 2021 zu einem miserablen Obstjahr. - sda - LID

Das Wichtigste in Kürze

  • Wegen Kälte und Hagel fällt die diesjährige Obsternte sehr rar aus.
  • Schlimm war es bei den Aprikosen, da gab es lediglich 35 Prozent des Fünfjahresmittels.
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Wegen der Frostnächte im Frühling und des Hagelwetters im Sommer haben die Schweizer Bauern 2021 eine rekordtiefe Obsternte eingefahren. Dramatisch war die Situation bei den Aprikosen: Von ihnen kamen lediglich 35 Prozent des Fünfjahresmittels zusammen. Das entspricht gerade einmal 2200 Tonnen, wie der Landwirtschaftliche Informationsdienst (LID) am Freitag aufgrund der Angaben des Schweizerischen Obstverbands mitteilte.

Auch die Zwetschgen machten sich rar. 1'300 Tonnen pflückten die Obstbetriebe von den Bäumen und damit 40 Prozent des Mittelwerts. Um Zwetschgenkuchen und andere Leckerbissen zu sichern, wurden 50 Prozent dieses Steinobsts importiert.

10 % der Kirschen waren Ausschuss

Relativ gut verlief dagegen die Kirschensaison. Gepflückt wurden 1'500 Tonnen oder 72 Prozent einer Durchschnittsernte. Zehn Prozent waren aber Ausschuss. Weil zu viel Wasser vom Boden in die Kirschen stieg, platzten die Früchte und verschimmelten teilweise schon am Zweig.

Nicht viel besser fielen die Ernten beim Kernobst aus. Der Rückgang ist bedeutend. Zudem weisen Äpfel und Birnen sehr viele Frostschäden auf, so dass sie nicht denselben Anblick bieten wie sonst.

Einerseits setzte der Frost während der Blütezeit dem Obst zu, so dass weniger in den Bäumen hing. Die wenigen Früchte gerieten anschliessend zu gross. Andererseits gab an Orten mit ausreichend Früchten einen derart schlechten Sommer, dass diese kaum wuchsen. Daraus resultierten wiederum kleine Früchte.

Mostobst ebenfalls im Tief

Beim Mostobst fiel die Ernte ebenfalls ins Wasser. Der Obstverband ging Anfang Oktober davon aus, dass die Mostereien rund 60'000 Tonnen Mostäpfel zum Pressen erhalten. Das wären 20'000 Tonnen weniger als im Durchschnitt der letzten Jahre.

Christoph Suter von der Grossmosterei Ramseier sagte dem LID: Die diesjährige Mostobsternte werde den Jahresbedarf an Mostobst in der Schweiz nicht decken. Dieser liegt bei ungefähr 70'000 bis 80'000 Tonnen. Es gibt aber Reserven, so dass kein Mangel droht.

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