Impressum und ZPV kritisieren das Vorgehen der Polizei gegen Medienschaffende am 1. Mai. Dies wird in einem offenen Brief zum Ausdruck gebracht.
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Ein kurzer Demo-Zug zog am Samstag, 1. Mai, unter anderem durch die Zürcher Langstrasse. - sda - Fabio Lüdi/Keystone-SDA
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Das Wichtigste in Kürze

  • Am 1. Mai wurden Medienschaffende in Zürich bei der Berichterstattung behindert.
  • Nun wird dies in einem offenen Brief an die Stadtzürcher Sicherheitsvorsteherin kritisiert
  • Impressum und ZPV hoffen, dass bald konkrete Massnahmen folgen.

Der Journalistenverband Impressum und der Zürcher Presseverein (ZPV) haben anlässlich des internationalen Tags der Pressefreiheit einen offenen Brief an die Stadtzürcher Sicherheitsvorsteherin Karin Rykart (Grüne) geschickt. Darin kritisieren sie das Vorgehen der Polizei gegen Medienschaffende am 1. Mai.

Die Branchenvertreter seien «alarmiert» darüber, dass die Polizei ausgewiesene Journalistinnen und Journalisten bei der Berichterstattung behindert und Anzeige gegen sie erstattet hätten. «Der ZPV und Impressum fordern die zuständigen Behörden auf, diese Anzeigen mit sofortiger Wirkung zurückzuziehen», heisst es im Brief.

Hoffen auf konkrete Massnahmen

Es sei die Aufgabe der Behörden, die Pressefreiheit zu schützen. Branchenvertreter hätten sich am Montag deshalb mit der Stadtzürcher Sicherheitsvorsteherin Karin Rykart (Grüne) und Polizeikommandant Daniel Blumer zu einem freundlichen Gespräch getroffen.

Impressum und ZPV hoffen nun, dass bald konkrete Massnahmen folgten, um Ereignissen, wie sie am 1. Mai passierten, vorzubeugen. Ein Journalist hatte beispielsweise auf Twitter geschrieben, dass er trotz Presseausweis festgehalten und angezeigt worden sei.

Drohungen gegen Medienschaffende nehmen zu

Im März hatte die Stadtpolizei zudem bei einer Frauen-Demo bereits einem Korrespondenten der Nachrichtenagentur Keystone-SDA eine Wegweisung erteilt, obwohl sich dieser als Journalist ausgewiesen hatte.

Generell nähmen Drohungen gegen Medienschaffende in der Schweiz zu, teilte Impressum mit. Das sei inakzeptabel. Sei die Medienfreiheit nicht gewährleistet, gehe der öffentliche Diskurs verloren und es gelte das Recht des Stärkeren.

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