Was für ein schwarzer Tag in der Schweizer Medienbranche: Die Nachrichten-Agentur SDA streikt!
Stephanie Vonarburg, Leiterin Sektor Medien syndicom im Interview. - Nau
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Das Wichtigste in Kürze

  • Seit 06.30 Uhr streikt die Nachrichten-Agentur SDA.
  • Jeder vierte Journalist soll entlassen werden.
  • Die Journalisten fordern faire Verhandlungen und Respekt.

Seit 06.30 Uhr geht gar nichts mehr bei der SDA! Die Journalistinnen und Journalisten der Schweizer Depeschenagentur sind in einen unbefristeten Streik getreten. «Die SDA-Journalisten fordern Respekt und faire Verhandlungen», sagt Stephanie Vonarburg, die Zentralsekretärin der Mediengewerkschaft syndicom.

Die SDA-Redaktion ist empört über die «mangelnde Verhandlungsbereitschaft der SDA-Direktion und die öffentlichen Äusserungen des SDA-Chefs». Es droht eine Massenentlassung: 83 Personen seien von erzwungenen Pensenreduktionen, Frühpensionierungen und Entlassungen betroffen.

Sebastian Gänger, Inlandredaktor sda - Nau

«Jeder vierte Journalist soll entlassen werden», sagt SDA-Inlandredaktor Sebastian Gänger. Und weiter: «Wir führen einen solchen Streik zum ersten Mal durch. Es ist ein schwarzer Tag. Wir streiken weiter, bis wir ernst genommen werden. Ein CEO darf sich nicht nur den Aktionären verpflichtet fühlen.»

Eine klare Mehrheit der Redaktion sprach sich gestern für diesen Schritt aus (Abstimmung 124:6 bei wenigen Enthaltungen). Die Journalisten fordern ein Treffen mit einem Mitglied des Verwaltungsrates. Die Redaktion trifft sich um 09 Uhr im Theater National in Bern, später ist ein Protestmarsch geplant.

SDA-Verwaltungsrat Hanspeter Lebrument zu Nau: «Wir werden so rasch wie möglich eine Verwaltungsratssitzung einberufen. Da wir in der ganzen Schweiz verteilt sind, wird das Treffen heute oder morgen stattfinden. Ziel ist, uns heute zu treffen.»

«Die SDA-Journalisten fordern Respekt und faire Verhandlungen»
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