Erneut sorgt das Jordan-Virus für Probleme in der Gemüse-Welt: Schweizer Pflanzen müssen vernichtet werden.
Tomatenvirus Schweiz
Das Jordanvirus befällt in erster Linie Tomaten und Peperoni. - Pixabay
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Das Wichtigste in Kürze

  • Das Jordan-Virus hat im Kanton Waadt mehrere Gemüse befallen.
  • Für den Menschen ungefährlich, kann es zu bis zu 100-prozentigen Ernteausfällen führen.

In der Schweiz ist erstmals seit 2021 das sogenannte Jordan-Virus wieder aufgetaucht. Die Gemüsekrankheit wurde Anfang September in der Waadt bei einer Gebietsüberwachung durch das kantonale Pflanzenschutzinspektorat nachgewiesen.

Wie der Kanton Waadt am Dienstag mitteilte, wurden in Zusammenarbeit mit dem betroffenen Produzenten Sofortmassnahmen ergriffen.

Die zur Bekämpfung dieser Krankheit eingesetzten Mittel bestehen laut Mitteilung darin, die kranken Pflanzen zu beseitigen und die Ausrottungsmassnahmen auf dem Betrieb durch eine systematische Desinfektion zu verstärken, um eine Verbreitung zu verhindern.

Jordan-Virus für Menschen ungefährlich

Die Gemüsekrankheit ist für den Menschen ungefährlich und befällt Tomaten, Paprika, Auberginen und einige Unkräuter. Als Folge eines Virusbefalls entwickeln die Gemüse meist braune, runzelige Flecken oder eine Farbveränderung und können nicht mehr vermarktet werden. Je nach Situation stirbt die Pflanze schliesslich ab und der Ertragsverlust kann bis zu hundert Prozent betragen.

Das Tomato Brown Rugose Fruit Virus (ToBRFV) stammt ursprünglich aus Jordanien und Israel, wo es 2014 erstmals nachgewiesen wurde, weshalb es auch als «Jordan-Virus» bezeichnet wird. In mehreren Tomatenanbaugebieten weltweit kam es zu Ausbrüchen. In Europa trat die Krankheit 2018 erstmals in Deutschland auf. Dank Quarantäne- und Ausrottungsmassnahmen konnte das Virus eliminiert werden.

Seit Januar 2020 gilt der Erreger in der Schweiz als potenzieller Quarantäneorganismus und wird von den kantonalen Pflanzenschutzdiensten überwacht. 2021 wurde das Virus in der Schweiz erstmals im Kanton Thurgau nachgewiesen.

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