Ein ehemaliger Aargauer Grossrat und Nationalratskandidat hat im Kanton Solothurn 35 Mädchen und Frauen belästigt. Jetzt spricht die Mutter eines seiner Opfer.
Exhibitionist Politiker Aargau Solothurn
An der Aare zwischen Winznau bei Olten SO und Erlinsbach SO hat ein heute 54-Jähriger zwischen 2017 und 2022 immer wieder Mädchen und junge Frauen belästigt. (Archivbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Mann (54) wird in Solothurn wegen sexueller Handlungen und Exhibitionismus angeklagt.
  • Beim Angeklagten handelt es sich um einen ehemaligen Grossrat und Nationalratskandidaten.
  • Die Mutter des Opfers fordert den Parteiausschluss und strengere Prüfungen von Kandidaten.
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Ein schockierendes Ereignis hat das Leben von Claudia F. (Name geändert) und ihrer Tochter im Juli 2022 erschüttert. Während eines Ausflugs an der Aare wurde ihre Tochter mit einer Freundin Zeugin eines Exhibitionisten, der sich vor ihnen entblösste. Der Täter war kein Unbekannter – ein Politiker aus dem Aargau, der sogar für den Nationalrat kandidierte.

Claudia F., die Mutter des Opfers, erfuhr von dem Vorfall bei einem Treffen mit ihrer Tochter in der Badi: «Ich hatte mit meiner Tochter bei der Badi abgemacht. Als wir uns trafen, erzählten mir die zwei Mädchen, was passiert war», sagt sie gegenüber «CH Media».

Sofort handelte Claudia F. und meldete den Vorfall bei der Kantonspolizei Aargau. Sie reichte eine Anzeige ein. Da sich das Verbrechen auf Solothurner Boden ereignet hatte, wurde es an die Strafverfolgungsbehörden im Nachbarkanton übergeben.

Mann wird zehn Tage nach Vorfall festgenommen

Dank der genauen Beschreibung durch die Mädchen konnte etwa zehn Tage später eine Polizeipatrouille in Erlinsbach SO einen 52-Jährigen festnehmen. Trotz Versuchen des Schweizers, sich der Verhaftung zu entziehen und einen falschen Namen anzugeben, wurde er angeklagt.

Exhibitionist Solothurn Politiker Mutter
Claudia F., die Mutter des Opfers, erfuhr von dem Vorfall bei einem Treffen mit ihrer Tochter in der Badi. (Symbolbild)
Exhibitionist Solothurn Politiker Mutter
Sofort handelte Claudia F. und meldete den Vorfall bei der Kantonspolizei Aargau. Sie reichte eine Anzeige ein. (Symbolbild)
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Da sich das Verbrechen auf Solothurner Boden ereignet hatte, wurde es an die Strafverfolgungsbehörden im Nachbarkanton übergeben. (Symbolbild)
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Dank der genauen Beschreibung durch die Mädchen konnte etwa zehn Tage später eine Polizeipatrouille in Erlinsbach SO einen 52-jährigen Schweizer festnehmen. (Symbolbild)
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Der Täter ist ein ehemaliger Grossrat aus dem Aargau, der für den Nationalrat kandidierte. Er soll sich in 35 Fällen vor 35 Mädchen und jungen Frauen entblösst haben. (Symbolbild)
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Claudia F. ist erleichtert darüber, dass der Mann sich vor Gericht verantworten muss. Gleichzeitig fordert sie strengere Überprüfungen von Kandidaten durch Parteien. (Symbolbild)

Die Aussagen der Tochter von Claudia F. wurden bereits auf Video aufgezeichnet. Auf diese Weise muss die Minderjährige während des Prozesses nicht noch einmal mit dem Täter konfrontiert werden.

Trotzdem hat der Vorfall tiefe Spuren hinterlassen: «Eigentlich hat meine Tochter den Vorfall relativ gut verarbeitet. Aber sie geht heute noch Männern aus dem Weg, die ähnlich aussehen wie der Exhibitionist», sagt Claudia F. gegenüber «CH Media».

Mutter fordert harte Strafen und strengere Kontrollen

Claudia F. ist erleichtert darüber, dass der Mann sich vor Gericht für seine Taten verantworten muss und hofft auf eine strenge Bestrafung. Sie plant sogar, den Prozess persönlich zu verfolgen.

Die Mutter des Opfers kritisiert jedoch, dass der Mann trotz seiner Taten für den Nationalrat kandidieren konnte: «Wie kann es sein, dass sich jemand in der Öffentlichkeit so positiv darstellt, obwohl er solche Dinge getan hat?», fragt sie.

Sollte der Exhibitionist aus seiner Partei ausgeschlossen werden?

Die Partei sollte den Exhibitionisten Ihrer Meinung nach sofort ausschliessen. Ausserdem fordert sie strengere Überprüfungen von Kandidaten durch politische Parteien: «Da müssten die Verantwortlichen viel genauer hinschauen, damit es keine solchen Fälle gibt», betont sie.

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