Internetnutzer sind skeptisch gegenüber Onlinewerbung
Schweizerinnen und Schweizer lassen sich beim Kauf eher weniger von Influencern und Online-Werbung beeinflussen. Vergleichsportale sind für sie relevanter.

Das Wichtigste in Kürze
- Schweizer lassen sich selten von Influencerwerbung beeinflussen.
- Vergleichsportale und Rezensionen sind für sie wichtiger als Werbung.
- Onlinehändler und Produkthersteller geniessen mehr Vertrauen als bezahlte Anzeigen.
Die Schweizer Bevölkerung lässt sich eher selten von Influencerempfehlungen und Onlinewerbung beeinflussen. Stärker achten Käuferinnen und Käufer auf Vergleichsportale, markeneigene Websites und Rezensionen.

Nur 5 Prozent gaben an, kürzlich ein Produkt aufgrund einer Influencerwerbung gekauft zu haben. Dies in einer am Dienstag publizierten Umfrage des Forschungsinstituts GFS Zürich und der Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW).
Bezahlwerbung funktioniert nur bedingt
Am wenigsten lassen sich Konsumentinnen und Konsumenten damit laut der Umfrage von Social-Media-Quellen wie Influencerinnen und Influencer beeinflussen.
Aber auch Bezahlwerbung funktioniert nur bedingt: Rund zwei Fünftel der Befragten vertrauen bezahlten Anzeigen weniger als unbezahlten. Wichtiger für Kaufentscheidungen seien hingegen die Angaben von Onlinehändlern sowie jene der Produkthersteller. Gut ein Viertel der Befragten schaue zudem auf Bewertungen von anderen Kunden.

Generell ist das Vertrauen in Vergleichsportale wie Comparis und markeneigene Websites hoch. Dies, während Rezensionen und Youtube-Beiträge als mittelmässig vertrauenswürdig eingestuft werden.
Das Kaufverhalten unterscheidet sich aber auch stark nach Produktsparte: Bei elektronischen Produkten oder Gartenmöbeln informieren sich beispielsweise mehr Kunden rein online (45% bzw. 29%) als bei Kleidern oder Sportartikeln (16% bzw. 11%). Für Werbekampagnen sei die Wahl der richtigen Kanäle daher wichtig, schreiben die Studienautoren.
Ein Viertel informiert sich nur online
Insgesamt informieren sich den Angaben zufolge rund zwei Fünftel der Befragten nur offline. Rund ein Viertel hingegen nur online und rund ein Zehntel sowohl on- als auch offline. 22 Prozent der Befragten gaben an, sich vor einem Kauf gar nicht über ein Produkt schlau zu machen.
Im Rahmen der Studie wurden im November 2022 1001 Erwachsene aus der Deutsch- und Westschweiz befragt. Gesammelt wurden Angaben zum Informationsverhalten vor einem Kauf, zum Vertrauen in digitale Informationsquellen und zur Wahrnehmung von zielgruppenspezifischen Kampagnen.