Init7 begrüsst den Richtungswechsel der Swisscom im Glasfaserstreit. Der Telekomanbieter fordert nun aber eine vollständige Umsetzung der neuen Bauweise.
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Die Swisscom hat im Glasfaserstreit nachgegeben. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Swisscom hat im Glasfaserstreit mit der Weko nachgegeben.
  • Das Unternehmen baut neu wieder Direktleitungen zu den Haushalten.
  • Init7 begrüsst das – hat nun aber bereits eine nächste Anzeige angekündigt.
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Der Telekomanbieter Init7, der einer der Protagonisten im Glasfaserstreit mit der Swisscom ist, begrüsst die Kehrtwende des «Blauen Riesen». Allerdings fordert Init7 nun eine vollständige Umsetzung der geänderten Bauweise für Glasfasernetze und kündigt bereits eine nächste Anzeige bei der Weko an.

Der Ausbau des Netzes und der Umbau der bereits gebauten knapp 400'000 Glasfaseranschlüsse müsse allerdings vollständig nach der Punkt-zu-Punkt-Bauweise erfolgen und nicht «grösstenteils» und «teilweise», wie es die Swisscom habe verlauten lassen, schrieb Init7 in einer Stellungnahme vom Donnerstag. Nur so könne Init7 schweizweit Internetgeschwindigkeiten von bis zu 25 Gigabit pro Sekunde (Gbit/s) bieten.

Init7 begrüsse den Richtungswechsel der Swisscom und werde die Zahl der mit Glasfasern erreichbaren Haushalte und Gewerbebetrieb rasch ausbauen, hiess es weiter. Die Zahl der 135 Telefonzentralen als Standorte für die Init7-Infrastruktur werde bis Ende 2023 verdoppelt.

Glasfasernetz
Ein Glasfasernetz. - Keystone

Allerdings suche die Swisscom bereits neue Finten und Tricks, um Mitbewerber auszubremsen, kritisierte Init7. Jüngst habe der Konzern den seit 2014 bestehenden Vertrag mit Init7 für die Nutzung der sogenannten Fiberlines gekündigt. Das sind Glasfaser-Verbindungen, die Init7 benötigt, um die eigene Infrastruktur mit den Swisscom-Telefonzentralen zu verbinden.

«Wenn Mitbewerber diese Glasfaser-Verbindungen nicht nutzen dürfen, können sie in den jeweiligen Ortschaften keine Dienste anbieten und der vom Gesetzgeber gewünschte Breitbandwettbewerb bleibt aus. Init7 wird diese unrechtmässige Kündigung in den nächsten Tagen bei der Weko zur Anzeige bringen und die Aufhebung der Kündigung verlangen», schrieb der Telekomanbieter aus Winterthur.

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