Infrastrukturanbieter gründen Bündnis für mehr Cybersicherheit
Vertreter der Schweizer Energie- und Techbranche haben ein gemeinsames Cybersicherheitsbündnis ins Leben gerufen.

Akteure aus dem Schweizer Energie- und Technologiesektor haben sich zu einem Bündnis für mehr Cybersicherheit zusammengetan. Das Secure Swiss Utility Network wird vom Verband Schweizerischer Elektrizitätsunternehmen (VSE), Anapaya, Axpo, Cyberlink, Litecom, Sunrise und Swisscom getragen.
Gemeinsam wollen die Akteure die «digitale Resilienz des Schweizer Energie- und Versorgungssektors nachhaltig» stärken, wie sie am Donnerstag mitteilten. Gleichzeitig sei das Bündnis Teil der nationalen Cybersicherheitsstrategie.
Durch die rasche Digitalisierung der Energieinfrastrukturen sowie den Ausbau erneuerbarer Energien, intelligenter Netze und der Elektromobilität werde das Schweizer Energiesystem immer komplexer. Gleichzeitig stiegen damit auch die Risiken von Cyberangriffen. «Das SSUN stellt hierfür eine isolierte und zuverlässige Kommunikationsinfrastruktur bereit, die kritische Datenströme schützt und den Betrieb sichert», heisst es weiter.
ETH-Protokoll SCION gewinnt an Bedeutung in Schlüsselbranchen
Als Basis diene das von der ETH Zürich entwickelte Protokoll SCION (Scalability, Control and Isolation On Next-Generation Networks). Dieses werde auch schon in Bereichen wie dem Gesundheitswesen, im Finanzsektor und in der Verwaltung eingesetzt.
Das Protokoll ermögliche eine granulare Steuerung der Datenwege, was den Schutz vor Netzwerkangriffen wie DDoS oder Routing-Angriffen erhöhe. Dabei befinde sich die Infrastruktur vollständig in der Schweiz, womit Souveränität und Vertraulichkeit der Daten garantiert würden.
Ab 2030 werde die Anbindung an das SUNN für alle an die nationale Datenplattform angeschlossenen Marktpartner schrittweise verpflichtend. Mit der Migration ihrer Dienste könne ab sofort begonnen werden.