Die Pläne der Schweizer Salinen zur Salzförderung unter der Rütihard wurden stark kritisiert. Nun wird das Salzförderungsprojekt erstmal für 20 Jahre pausiert.
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Ein Bagger transportiert Salz von einem grossen Salzhaufen. (Symbolbild) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Schweizer Salinen pausieren ihr Projekt für die Salzförderung für 20 Jahre.
  • Gründe sind regionalpolitische Unsicherheiten sowie Verzögerungen bei der Planung.
  • Das Projekt unter der Rütihard in Muttenz BL erhielt zudem viel Gegenwind.

Die Schweizer Salinen legen ihre umstrittenen Pläne für die Salzförderung unter der Rütihard in Muttenz BL auf Eis. Das Projekt wird für mindestens 20 Jahre sistiert. Das den Schweizer Kantonen und Liechtenstein gehörende Unternehmen gab diesen Entscheid am Dienstag bekannt.

Als Grund wurden in einem Communiqué regionalpolitische Unsicherheiten und Verzögerungen bei der Planung für das neue Fördergebiet genannt. Für dieses waren 2019 erste Sondierbohrungen durchgeführt worden.

«Rettet die Rütihard» wehrte sich gegen Projekt

Gegen das Vorhaben wehrt sich namentlich die Interessengemeinschaft «Rettet die Rütihard», die von der Fondation Franz Weber unterstützt wird. Die Gegner befürchten, dass ein Salzabbau von bis zu 50 Jahren in diesem Landschaftsschutzgebiet irreparable Schäden anrichtet. Dabei könnte es in ein einzigartiges stadtnahes Erholungsgebiet verschandelt werden. Zudem verweisen die Gegner auf geologische Risiken.

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In den Schweizer Salinen gelagertes Salz. - keystone

Es herrscht eine intensive öffentliche Diskussionen über den Salzabbau unter der Rütihard. Deshalb hatten der Bürgerrat und der Gemeinderat von Muttenz zudem ein Dialogverfahren lanciert. Ihrer Ansicht nach lagen über das Vorhaben nicht genügend Informationen vor für eine sorgfältige Meinungsbildung.

Inzwischen ist den Schweizer Salinen das unternehmerische Risiko für das Rütihard-Projekt zu gross geworden. Der Verwaltungsrat beauftragte daher die Geschäftsleitung aufzuzeigen, wie die Versorgungssicherheit der Schweiz ohne das bisher eingeplante Rütihard-Salz sichergestellt werden kann.

Import von Salz wird in Erwägung gezogen

Geprüft werden in den nächsten Monaten verschiedene Szenarien innerhalb und ausserhalb der bestehenden Konzessionsgebiete, wie aus der Mitteilung hervorgeht. In Erwägung gezogen wird auch der Import von Salz. Allerdings sei die Versorgung der Schweiz mit Salz aus heimischer Produktion ökologisch und ökonomisch nachweislich besser. Dies halten die Schweizer Salinen fest.

Deshalb strebt das Unternehmen auch eine Verlängerung der auslaufenden Konzessionsverträge mit den Kantonen Baselland und Aargau an. Die bisherigen Vereinbarungen laufen 2025 aus.

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Eine Frau präsentiert anlässlich der Pressekonferenz zur Weltausstellung Expo 2015 in Mailand Sel des Alps, ein Schweizer Kulturerbe, am Donnerstag, 16. April 2016 in Zürich. - Keystone

Nach Ansicht des Baselbieter Finanzdirektors Anton Lauber soll die Rütihard im Konzessionsgebiet verbleiben. Frühestens in 20 Jahren solle die kommende Generation die Vorzüge und Nachteile einer regionalen Salzgewinnung und -produktion beurteilen. Dies hält Lauber im Communiqué fest.

Die Schweizer Salinen produzieren jährlich bis zu 600'000 Tonnen Salz. An seinen Standorten Riburg AG, Schweizerhalle BL und Bex VD beschäftigt das Unternehmen 200 Mitarbeitende.

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