Das Spenden von Blut ist nur der erste Schritt
Das Wichtigste in Kürze
- Blut gelangt nicht in seiner Ursprungsform in die Spitäler.
- Die einzelnen Bestandteile des Blutes werden unterschiedlich gelagert.
- Blutplasma ist international ein Verkaufsschlager.
Täglich verunfallen und erkranken Personen in der Schweiz und sind auf eine Blutspende angewiesen. Diese werden von den diversen Spendezentren zur Verfügung gestellt. Wir zeigen, welchen Weg unser Blut nach dem Spenden geht.
Nach dem Spenden wird geteilt
Blut gelangt nach dem Spenden nicht direkt zu einem Patienten, der es benötigt. Vielmehr wird das Spenderblut erst in seine drei Hauptbestandteile aufgeteilt. Mittels einer Zentrifuge werden Blutkörperchen, Blutplättchen und Blutplasma voneinander getrennt.
Die einzelnen Bestandteile werden dann in separate Beutel verteilt. Diese werden auch direkt mit einem Code versehen, mittels diesem der ganze Weg des Beutels später eingesehen werden kann. Die Beutel mit den Blutkörperchen werden dann kühl gelagert.
Innerhalb von 6 Wochen müssen die Spenden an Blutkörperchen an Spitäler verteilt werden können. Zuvor werden die Blutspenden im Kühlraum auf diverse Infektionen getestet. Darunter fallen beispielsweise Hepatitis, HIV und Syphilis.
Manchmal werden die Spenden entsorgt
Aufgrund solcher Infektionen müssen Spenden von Blutkörperchen immer wieder entsorgt werden. Auch die Blutplättchen werden davon nicht verschont, da sie nur eine Woche haltbar sind. Ausserdem müssen sie während der Lagerungszeit ständig durchgeschüttelt werden, um ein Verklumpen zu verhindern.
Nur gerade 10 Prozent des gespendeten Blutplasmas werden tatsächlich in unseren Spitälern benötigt. Das Plasma wird einige Zeit bei Temperaturen unter 0 Grad gelagert. Verkauft wird die überschüssige Menge schliesslich in rauen Mengen.
Plasma als Verkaufsschlager
In den vergangenen Jahren wurden die überflüssigen Spenden an Blutplasma stets in Kooperation mit Pharmakonzernen ins Ausland verkauft. Gesprochen wird hierbei von über 60'000 Liter Blutplasma pro Jahr. Jedoch stehe für die Schweiz nicht der Profit im Vordergrund, denn das Plasma würde ansonsten entsorgt werden müssen. Dennoch ist es ein Millionengeschäft.
Das Plasma ist ein Verkaufsschlager, da es bisher keine synthetische Alternative gibt. Insgesamt besteht das Plasma aus Wasser mit Salzen, Fetten, Proteinen und Hormonen. Einzelne dieser Proteine sind beispielweise in der Lage, Krankheitserreger zu entdecken.
Bis heute ist die Schweiz ein Sonderfall in der Thematik der Blutspende. In Deutschland beispielsweise spenden die Personen ihr Blut an private Unternehmen und werden dafür entlöhnt. In der Schweiz hingegen ist das SRK als Nonprofitorganisation allein berechtigt, Blutspenden anzunehmen und zu verteilen.