In Graubünden werden zwei Wolfsrudel zum Abschuss freigegeben
Das Bundesamt für Umwelt erlaubt Graubünden, die Wolfsrudel Muchetta und Sinestra wegen gefährlichen Verhaltens und Rissen zu eliminieren.

Die Wolfsrudel Muchetta um Bergün und Sinestra im Raum Scuol können aufgrund von «unerwünschtem Verhalten gegenüber Menschen» und zahlreichen Rissen eliminiert werden. Das Bundesamt für Umwelt hat die Gesuche des Kantons Graubünden bewilligt.
Das Muchetta-Rudel habe «bei mehreren Gelegenheiten unerwünschtes Verhalten gegenüber Menschen gezeigt», schrieb das Bündner Departement für Infrastruktur, Energie und Mobilität (DIEM) in der am Donnerstag veröffentlichten Verfügung.
Eine dieser Begegnungen fand im März statt, als eine Frau mit Kinderwagen und angeleintem Hund zwei Wölfe beobachtete, von denen sich einer auf etwa 30 Meter näherte und ihr folgte, ohne sich vertreiben zu lassen.
Wolf lässt sich im Dorf nicht vertreiben
Ein zweiter Vorfall ereignete sich einige Tage später, als ein Wolf einen Hirsch in ein Dorf verfolgte und dabei an mehreren Personen vorbeikam. Der Hirsch fand Zuflucht in einem Garten und der Wolf legte sich auf einem Wanderweg in der Nähe eines Hauses nieder. Er liess sich nicht vertreiben und zeigte keine Scheu.
Die Leittiere des Wolfsrudels Sinestra wurden zwischen Januar und April sowie im Oktober wiederholt in oder am Rand von Siedlungen gesichtet. Sie hätten wenig Scheu gezeigt, sich aber vertreiben lassen. Das Departement wertet die Vorkommnisse «als Hinweis auf ein sich in Entwicklung befindendes unerwünschtes Verhalten».
Weiter rissen die Leittiere im Unterengadin zahlreiche Schafe und andere Tiere trotz Umsetzung der zumutbaren Schutzmassnahmen. Auch dieses Wolfsrudel wurde vollständig zum Abschuss freigegeben. Für die Regulierung gilt eine Frist bis am 31. Januar 2026.






