In Bern sollen Jugendliche ohne Zuhause leicht zugängliche Notschlafplätze erhalten – ein Projekt in den Startlöchern.
Eva Gammenthaler ist Vorstandsmitglied beim Verein Rêves Sûrs. - Nau.ch/Aydemir Hüseyin
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Das Wichtigste in Kürze

  • «Rêves sûrs – Sichere Träume» will Jugendlichen in prekären Wohnsituationen helfen.
  • Ihr Ziel: Sichere und leicht zugängliche Notschlafstellen für junge Menschen.
  • Im Gespräch könnte man anschliessend auch längerfristige Lösungen finden.

Junge Menschen, die keinen Schlafplatz haben – mit dieser Thematik beschäftigen sich verschiedene Berner Institutionen im Jugendlichen- und Obdachlosenbereich. Bei Treffen stellte man fest, dass es keine Notschlafstellen für junge Menschen gibt. Also entschied man sich, den Verein «Rêves sûrs – Sichere Träume» zu gründen.

Das Ziel des achtköpfigen Teams: Jungen Menschen sichere und leicht zugängliche Notschlafplätze bieten. Seit gut zweieinhalb Jahren wird das Projekt nun aufgefädelt und ist bald startklar. Nur noch die letzten Spenden fehlen.

«Rêves sûrs – Sichere Träume»
Das Team von «Rêves sûrs – Sichere Träume»: (v.l.n.r) Robert Sans Projektkoordinator, Rahel Hürlimann, Nora Hunziker, Eva Gammenthaler, Louise Frey, Matthias Gfeller, Simone Zürcher-Steiner - Robert Sans

Eva Gammenthaler, Vorstandsmitglied bei Rêves Sûrs: «Ich sehe es als meinen Auftrag, dass ich als Gassenarbeiterin oder Aktivistin gegen die Lücken im Sozialsystem vorgehe.» Für eine Gassenarbeiterin sei es schwierig, einen Jugendlichen ohne Schlafplatz zu sehen, so Gammenthaler.

Aktuelle Situation erschwert Projekt

«Natürlich wäre es schön, wenn solche Angebote von der öffentlichen Hand umgesetzt werden. Wir müssen aber realistisch bleiben: Die aktuellen Sparmassnahmen der Stadt Bern verhindern dies», erklärt Gammenthaler. Deswegen müsse das Engagement von Unten kommen.

Die Notschlafstellen könnten auch als «First Step» dienen, um anschliessend zusammen im Gespräch mit einem Sozialarbeiter längerfristige Lösungen anzuschauen. Man könne Schlafmöglichkeiten wie eine eigene Wohnung, betreutes Wohnen oder Wohnen bei den Eltern finden, so Gammenthaler.

Robert Sans ist Projektkoordinator beim Verein Rêves Sûrs. - Nau.ch/Aydemir Hüseyin

«Junge Menschen, die zu uns kommen, haben das Bedürfnis nach einem sicheren Ort für eine Übernachtung», so Robert Sans, Projektkoordinator. «In den ersten drei Jahren des Projekts wird man eruieren, wie gross das Bedürfnis nach Notschlafstellen für Jugendliche ist.» Offizielle Zahlen gibt es dazu noch keine.

Der Stand der Dinge: Man sei grundsätzlich startbereit, «uns fehlt nur noch das letzte bisschen Geld», so Sans. Er versichert aber: «Wir werden alles daran setzen, dass wir dieses Geld noch generieren können.»

Spenden
Verein Rêves Sûrs, Melchtalstrasse 21, 3014 Bern. info(AT)sichere-traeume.ch / IBAN: CH20 0900 0000 1545 8005 3

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