Eine Gruppe von Asylsuchenden aus Nordafrika zieht durch die Schweiz und stiehlt aus parkierten Autos. Laut der Polizei nehmen diese Delikte zu.
Überwachungskameras erwischen die Diebesbande auf frischer Tat. - SRF

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Gruppe Asylsuchender aus den Maghreb-Staaten macht aktuell die Schweiz unsicher.
  • Die Kantonspolizei Aargau und Thurgau bestätigen die Zunahme der Diebstähle.
  • Andere warnen, nicht alle Menschen aus Nordafrika in den gleichen Topf zu werfen.
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Eine aktive Minderheit von Asylsuchenden aus Algerien, Tunesien und Marokko hält die Schweizer Polizei auf Trab. Sie ziehen um die Häuser und sorgen dafür, dass die Delikte, vor allem Diebstähle, stark zunehmen.

Das Täterprofil weist dabei oft ähnliche Merkmale auf: Die mutmasslichen Delinquenten sind in Bundesasylzentren untergebracht und haben einen negativen Asylentscheid erhalten – daher ordentlich Zeit für kriminelle Machenschaften.

Anwohner haben mulmiges Gefühl

Wie SRF berichtet, wurden in den Thurgauer Gemeinden Müllheim und Wigoltingen kürzlich Autofenster eingeschlagen. «Man hat einfach ein mulmiges Gefühl, was einem gehört, ist nicht mehr sicher. Das ist nicht schön», sagt ein Anwohner gegenüber der «Rundschau».

Auch ein zweiter Anwohner fiel der Bande zum Opfer. Sie versuchten, in sein Haus einzudringen – eine Überwachungskamera zeichnete alles auf. «Es macht schon ein bisschen wütend. Vor allem macht es aber auch Angst, weil man sich immer weniger sicher fühlt», erklärt er.

Parkierte autos
Den Berichten zufolge ziehen die Asylsuchenden vor allem nachts durch die Schweiz und versuchen, Gegenstände aus parkierten Autos zu stehlen. (Symbolbild)
Kantonspolizei Thurgau
Die Kantonspolizei Thurgau bestätigt, dass die meisten Delikte von Personen aus den Maghreb-Staaten durchgeführt wurden.
Bundesasylzentrum
Die meisten von ihnen leben in Bundesasylzentren und erhalten keine Aufenthaltsbewilligung. (Symbolbild)

Es war nicht der erste Vorfall: Seine Kamera hat bereits viermal verdächtige Männer aufgezeichnet. Einmal stahlen sie Geld und Ladekabel aus seinem Auto, berichtet der Sender.

Kantonspolizei bestätigt die Vorfälle

Die Thurgauer Kantonspolizei konnte noch in derselben Nacht algerische Tatverdächtige festnehmen. Zudem hatten der 20- und der 23-Jährige Gegenstände auf sich, die mutmasslich zuvor aus parkierten Autos gestohlen wurden.

«Wir haben dieses Jahr schon über 1000 Fälle. Bei 250 Delikten konnten wir die Täterschaft ermitteln, bei 90 Prozent der Täter handelt es sich um Männer aus Nordafrika.» Das sagt Matthias Graf, Sprecher der Kantonspolizei Thurgau gegenüber SRF.

Wurden Sie auch schon einmal bestohlen?

Auch die Aargauer Kantonspolizei beobachtet eine ähnliche Entwicklung. Im laufenden Jahr seien bereits 1400 Diebstähle aus Autos gezählt worden – eine Verdreifachung in nur zwei Jahren.

Corina Winkler von der Kantonspolizei Aargau bestätigt ebenfalls: «Bei den Fällen, bei denen wir die Täter kennen, haben wir klare Hinweise darauf, dass es sich vor allem um junge Männer aus Maghreb-Staaten handelt.»

«Nicht alle in den gleichen Topf werfen»

Trotz dieser Entwicklungen warnen Asylsuchende davor, alle Asylsuchenden aus den Maghreb-Staaten vorzuverurteilen.

«Man darf nicht alle Algerier in den gleichen Topf werfen», sagt ein junger Algerier im Bundesasylzentrum Brugg. Ein anderer fügt hinzu: «Es wäre gut, wenn wir einfacher arbeiten könnten, so könnte man vielleicht das Stehlen verhindern.»

Rund 3500 Personen aus den Maghreb-Staaten haben 2023 ein Asylgesuch eingereicht – eine Aufenthaltsbewilligung erhalten nicht einmal zwei Prozent.

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