Das Vermögen der 300 Reichsten der Schweizer ist geschrumpft. Chanel-Mitbesitzer Wertheimer löst die Ikea-Erben als Spitzenreiter ab.
REichtum
Den Reichsten der Schweiz geht es immer noch gut, ihr Vermögen ist aber um rund 3 Prozent kleiner als vor einem Jahr. (Symbolbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Vermögen der 300 Reichsten in der Schweiz beträgt «nur» noch 795 Milliarden Franken.
  • Chanel-Mitbesitzer Wertheimer ist neu auf Rang 1, die Ikea-Erben auf Rang 2.
  • Mit 14 bis 15 Milliarden Franken sind die Blochers erneut in den Top-10.
Ad

Wachtablösung bei den reichsten Schweizern: Nach 21 Jahren belegt die Ikea-Gründerfamilie Kamprad nicht mehr den ersten Platz.

Dieser gehört nun dem in Genf wohnhaften Chanel-Mitbesitzer Gérard Wertheimer, wie das am Donnerstagabend veröffentlicht Ranking des Magazins «Bilanz» zeigt. Sein Vermögen wird auf 41 bis 42 Milliarden Franken geschätzt. Das sind 3 Milliarden mehr als im letzten Jahr. Damals rangierte Wertheimer noch auf Platz zwei.

300 reichsten schweizer bilanz
Ingvar Kamprad hatte Ikea gegründet und so seiner Familie grossen Reichtum gebracht. - Keystone

Die Ikea-Erben Peter, Jonas und Mathias Kamprad kommen derweil nur noch auf 13 bis 14 Milliarden. Damit landen sie auf dem zehnten Rang. Im Vorjahr hatten sie noch über 50 Milliarden.

Der Grund für diesen Absturz ist eine Neubeurteilung der Vermögenssituation der Söhne von Ikea-Gründer Ingvar Kamprad. Das Vermögen der Familie sei nämlich zu einem grossen Teil in einer Stiftung untergebracht. Darauf habe die Familie gar keinen Zugriff habe, so die «Bilanz».

Roche-Familien verlieren Milliarden

Insgesamt ist das Vermögen der 300 reichsten Schweizerinnen und Schweizer 2023 von 821 Milliarden auf 795 Milliarden Franken gesunken. Dieser Rückgang von 3 Prozent sei der zweite in Folge, nachdem es davor 13 Jahre nacheinander nur aufwärts gegangen sei.

Tüchtig Federn lassen mussten etwa die Familien Oeri, Hoffmann und Duschmalé: Das Vermögen der Roche-Erben schrumpfte um 4 Milliarden auf 26 bis 27 Milliarden. Grund dafür sind die Werteinbussen des Pharmakonzerns Roche an der Börse. Gleichwohl rangieren die Roche-Familien im Ranking auf dem zweiten Platz.

Blochers
Die Blochers gehören zu den zehn reichsten Schweizern. - keystone

In die Top Ten geschafft hat es ausserdem unter anderem Klaus-Michael Kühne (24-25 Mrd). Auch die Familien Bertarelli (16-17 Mrd) sowie Blocher (14-15 Mrd) gehören zu den zehn Reichsten in der Schweiz.

UBS-Präsident neu auf Liste

Neu in die Liste der 300 Reichsten geschafft haben es laut der «Bilanz» 19 Frauen und Männer. Dazu zählen etwa UBS-Präsident Colm Kelleher (150-200 Millionen) oder Partners-Group-Präsident Steffen Meister (350-400 Millionen).

Allein fünf der Neuzugänge sind laut den Angaben reiche Norwegerinnen und Norweger, die sich in die steuergünstige Schweiz abgesetzt hätten.

Finden Sie, dass die Reichsten stärker besteuert werden müssen?

Die Bilanz-Rangliste gibt es seit 1989. Anfänglich wurden die 100 Reichsten aufgeführt, mittlerweile sind es die 300 Reichsten. 1989 hatten die 100 Reichsten gemäss der Bilanz-Rechnung ein Vermögen von 66 Milliarden Franken. Heute kommen allein die zwei Reichsten auf ein höheres Vermögen als damals die 100 Reichsten zusammen.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

AbsturzFrankenTop TenChanelRocheIkeaUBS