Aussenminister Ignazio Cassis hat Konsequenzen für die Beziehungen zu Saudi-Arabien wegen des Falls Khashoggi angekündigt.
Aussenminister Ignazio Cassis spricht zum Fall Kashoggi. Eine Schweizer Schlichtung wäre in diesem Konflikt eine Möglichkeit. - Nau
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Das Wichtigste in Kürze

  • Aussenminister Ignazio Cassis kündigt Konsequenzen im Fall Kashoggi an.
  • In einem Interview bezeichnete er den Fall als «Verletzung von Menschenrechten».

Die Schweiz müsse sich nach der Tötung des saudischen Journalisten die Frage nach den Folgen für das zwischenstaatliche Verhältnis stellen. Dies sagte er in einem Interview mit dem «Blick» vom Mittwoch. Die Indizien im Fall Khashoggi sprächen eine klare Sprache: «eine Verletzung von Menschenrechten und von Rechtsstaatlichkeit», betonte Cassis.

Seine Behörde habe zudem am Montag über einen Mitarbeiter der saudischen Botschaft ein drittes Mal eingefordert, dass schnell Licht in die Affäre gebracht werde. Damit bestätigte Cassis in dem Interview den Vollzug der am Wochenende vom Aussendepartement EDA angekündigten Massnahme.

jamal khashoggi
In diesem Bild, das aus einem Video von Metafora Production vom März 2018 stammt, spricht Jamal Khashoggi während eines Interviews. - dpa

Der Schweizer Aussenminister will die Verbindungen zum Königreich Saudi-Arabien allerdings nicht gänzlich abbrechen. «Kommt ein Land in Verruf oder disqualifiziert es sich, heisst es noch lange nicht, dass man dieses Land isolieren muss», erklärte Cassis in dem Interview weiter. Es brauche dann nämlich umso mehr einen offenen, wenn auch kritischen Kanal.

Einen Rückzug der «guten Dienste» als eine Konsequenz im Fall Khashoggi müsse sich die Schweiz ausserdem genau überlegen, denn dies würde der Friedensförderung nicht guttun, sagte Cassis gegenüber dem «Blick».

Aussenminister Ignazio Cassis in Bern im Gespräch mit Nau.
Aussenminister Ignazio Cassis in Bern im Gespräch mit Nau. - Nau
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