Die Meldung, das EDA arbeite für die Expo 2020 mit dem Tabak-Hersteller Philip Morris zusammen, sorgte für Aufregung. Nun will Ignazio Cassis den Deal prüfen.
Ignazio Cassis Tabak
Aussenminister Ignazio Cassis wollte den Auftritt der Schweiz an der Weltausstellung 2020 in Dubai zum Teil von Tabak-Firmen sponsern lassen. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Wird die Zusammenarbeit mit Philip Morris abgeblasen? Cassis will den Vertrag prüfen.
  • Laut EDA ist noch nichts definitiv entschieden.

Der Aufschrei war gross, als bekannt wurde, dass die Schweiz für die Expo 2020 in Dubai mit Philip Morris zusammenarbeitet. Aufgegleist wurde der Sponsoring-Deal mit dem Hersteller von Tabak vom EDA, dessen Vorsteher Ignazio Cassis ist.

In einer ersten Stellungnahme von Seiten Präsenz Schweiz, einer Behörde im EDA, hiess es, der Deal sei mit Cassis abgesprochen. Doch wie der «Tages-Anzeiger» nun berichtet, ist man beim EDA anderer Meinung: «Bundesrat Ignazio Cassis ist über den Stand des Sponsorings für ­Dubai 2020 noch nicht im Detail orientiert.»

Werbung über Tabak an Expos verboten?

Cassis werde die Situation analysieren und Handlungsoptionen abklären, teilte das EDA mit. Erst danach werde definitiv entschieden. Philip Morris hingegen pocht auf die Möglichkeit, die Expo zu nutzen. Dies, um «unsere Vision einer rauchfreien Zukunft» sowie Wissenschaft und Schweizer Innovation zu präsentieren.

Das EDA und Cassis werden nun von vielen Seiten gedrängt, das Sponsoring mit dem Hersteller von Tabak aufzulösen. Auch die Weltgesundheitsorganisation hat sich eingemischt. Die WHO betrachtet die Werbung von Tabakfirmen an Weltausstellungen als illegal. Diese Einwände wurden jedoch vom EDA und auch von Philip Morris zurückgewiesen.

Eins steht somit fest: Das letzte Wort in dieser Angelegenheit ist noch nicht gesprochen.

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