Zwei Hunde jagen ein Reh in ein Wohnquartier und töten das trächtige Tier. Der Halter konnte nach einem Facebook-Aufruf gefunden werden, nun droht ihm eine saftige Busse und den Hunden ein Maulkorb.
Ein Passant filmte die grausame Tötung.
Ein Passant filmte die grausame Tötung. - Screenshot/Tele M1

Das Wichtigste in Kürze

  • In Umiken bei Brugg AG wurde ein trächtiges Reh von zwei Hunden zerfleischt.
  • Ein Passant filmte das grausame Geschehen – der Jagdhüter der Region stellte das Video auf Facebook.
  • Die Kantonspolizei Aargau konnte so herausfinden, wem die Hunde gehören.
  • Dem Halter droht nun eine heftige Busse und den Hunden vielleicht ein Maulkorb.
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Es geschah vor den Augen eines Passanten: Mitten in einem Wohngebiet in Umiken bei Brugg AG zerfleischen zwei Hunde ein trächtiges Reh. Der unfreiwillige Zeuge zückt sein Handy und filmt das grausame Geschehen.

Der zuständige Jagdaufseher Markus Klöti gegenüber «Tele M1»: «Für uns ist es entsetzlich, wenn man ein Tier, das so stark verbissen wurde, entsorgen muss und dazu auch noch weiss, dass bei dem Riss zwei Kleine ebenfalls ums Leben kamen».

«Der Jagdinstinkt setzte ein»

Zu dem Drama kommt es am Dienstagmorgen auf dem Bruggerberg. Jagdaufseher Klöti hat eine sehr genaue Vorstellung davon, wie das ganze Ablief: Ein Hundehalter ging im Waldstück ohne Leine mit seinen zwei Hunden spazieren, diese entdeckten das Reh und trieben es dann mehrere hundert Meter weit in das Wohnquartier. «Der Jagdinstinkt setzte ein und dann liessen sie nicht mehr los, bis das Tier völlig zerfleischt war», so Klöti.

Markus Klöti, Jagdaufseher Bruggerberg: «Es ist einfach nur hässlich!»
Markus Klöti, Jagdaufseher Bruggerberg: «Es ist einfach nur hässlich!» - Screenshot/Tele M1

Facebook-Aufruf war erfolgreich

Die Jäger und Jagdaufseher in der Region waren entsprechend schockiert von dem Vorfall und wollten unbedingt herausfinden, wem die Hunde gehören. Deshalb luden sie das Video und verschiedene Bilder auf Facebook – mit Erfolg.

«Wir sind einem 45-jährigen Zürcher auf die Spur gekommen. Er war zu Besuch in Umiken und hat bestätigt, dass er der Halter dieser Hunde ist», so Bernhard Graser, Mediensprecher der Kantonspolizei Aargau auf Anfrage von «Tele M1».

Gemäss der Polizei muss der Hundehalter nun mit einer saftigen Busse rechnen, ausserdem könnte es sein, dass dem Mann zudem Vorgaben bezüglich der Haltung gemacht werden.

Erika Wunderlin, Aargauer Kantonstierärztin: «Es könnte sein, dass die Hunde Maulkörbe tragen müssen oder dass man sie einsperren muss. Je nach Umstand kommen eine ganze Reihe von Massnahmen zum Tragen.»

Erika Wunderlin, Aargauer Kantonstierärztin: «Es könnte sein, dass diese Hunde in der Zukunft Maulkörbe tragen müssen».
Erika Wunderlin, Aargauer Kantonstierärztin: «Es könnte sein, dass diese Hunde in der Zukunft Maulkörbe tragen müssen». - Screenshot/Tele M1

Jäger fordern: Hunde an die Leine!

Rehrisse sind leider nichts ungewöhnliches, alleine im Kanton Aargau reissen Hunde pro Jahr durchschnittlich 100 Rehe – alleine im Gebiet von Jagdaufseher Markus Klöti wurden im letzten halben Jahr insgesamt sechs Rehe gerissen. Jäger und Jagdaufseher fordern deshalb, dass Hunde das ganze Jahr hindurch an die Leine müssen.

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