So herzig kann Hausfriedensbruch sein: Ein Fuchs hat in einem Berner Garten seinen Lieblingsplatz gefunden. Auch eine Biologin findet das «aussergewöhnlich».
Keine Scheu: Ein Fuchs macht es sich in einem Berner Garten bequem. - Nau.ch

Das Wichtigste in Kürze

  • Nau.ch-Bilder zeigen: Ein Fuchs chillt am Wochenende in einem Berner Garten.
  • Eine Wildtierbiologin findet die Situation «etwas aussergewöhnlich».
  • Inzwischen leben in Städten mehr Füchse pro Quadratkilometer als auf dem Land.
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Auch ein Fuchs will mal einfach nur chillen und Sonne tanken. Ein Fuchs machte es sich am Wochenende in einem Berner Garten so richtig gemütlich, wie Nau.ch-Bilder zeigen. Auch als Anwohnende damit beginnen, ihn zu fotografieren und zu filmen, stört sich der Fuchs nicht.

Jööö-Alarm!

Fuchs
Hier sünnelet ein Fuchs in einem Berner Garten. - Nau.ch

Und das wilde Tier sucht an diesem Tag gleich mehrere Male den Garten auf. Offenbar hat das Tier einen neuen Lieblingsplatz.

Sandra Gloor, Wildtierbiologin vom Verein Stadtwildtiere, schätzt die Situation gegenüber Nau.ch ein. Sie sagt: «Füchse im Siedlungsraum sind weit weniger scheu als Füchse in abgelegenen ländlichen Gebieten. Sie können auch einmal an einem unerwarteten Ort schlafen.»

Mehr Füchse pro Quadratkilometer in Städten als auf dem Land

In der Stadt seien viele Füchse an den Menschen gewöhnt und hätten deshalb eine kürzere Fluchtdistanz. «Richtig zutraulich dürfte auch dieser Fuchs nicht sein. Das heisst, er zieht sich bestimmt zurück, wenn sich ihm jemand nähern würde», sagt die Expertin.

«Trotzdem finde ich es etwas ungewöhnlich, dass der Fuchs sich nicht zurückzieht, als er die Menschen bemerkt.» Gloor rät daher, den Fuchs zu beobachten.

Findest du Füchse herzig?

«Es stellt sich die Frage: Wie gut sieht sein Fell aus? Ist er abgemagert? Dann könnte der Fuchs krank sein.»

Im Zweifelsfall sollte man den Wildhüter benachrichtigen. Zudem können Sichtungen auf der Plattform «wildenachbarn.ch» gemeldet werden.

Grundsätzlich seien Füchse im Siedlungsgebiet häufig und schlafen meist nicht in einem Bau. Kürzlich staunte auch eine Zürcherin nicht schlecht, als sie einem Fuchs auf ihrer Terrasse begegnete.

Fuchs
Der Fuchs habe bisher noch keinen Schaden angerichtet, schreibt eine Facebook-Userin.
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Wenn Menschen den Zugang zu Futter wie zum Beispiel Kehrichtsäcken, die frei herumliegen, nicht verhindern, dann finden dies Füchse. (Symbolbild)
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Auch in einem Garten in Freiburg haben es sich zwei junge Füchse gemütlich gemacht.
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Jungfüchse können weniger Scheu zeigen gegenüber Menschen, da sie sie noch nicht kennen. (Symbolbild)
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Ein Fuchs hat es in ein Dienstgebäude geschafft. An den Menschen gewöhnte Wildtiere können sehr aufdringlich werden. (Archivbild)
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Man sollte auf keinen Fall ein Wildtier selber fangen. (Symbolbild)

«Es gibt mittlerweile mehr Füchse pro Quadratkilometer in Städten als in ländlichen Gebieten», sagt die Wildtierbiologin. «Das hat mit dem Nahrungsangebot zu tun, sprich in Städten mit fressbaren Abfällen.»

Wichtig sei, dass die Wildtiere sich ihre Nahrung selbst beschaffen sollen. «Wer Füchse füttert, erweist ihnen einen Bärendienst», so Gloor.

Wildhüter erlegen dreiste Füchse

Denn: Dadurch können einzelne Tiere ihre Scheu verlieren. «Sie werden nicht richtig zahm, aber sie können frech werden.» Solche Tiere werden aber von der Wildhut erlegt. «Da es zu gefährlichen Situationen kommen kann, wenn etwa ein dreister Fuchs in ein Haus hineinläuft.»

Sandra Gloor
Wildtierbiologin Sandra Gloor. - zvg

Angst müsse man vor Füchsen in der Regel aber keine haben. «Füchse sind nicht aggressiv und greifen einen Menschen nicht an.»

Trotzdem sollte man besser auf Distanz bleiben und es sollten dem Tier Fluchtmöglichkeiten eröffnet werden, so Gloor. «Fühlt sich ein Tier eingeengt, weil es sich nicht zurückziehen kann, kann es zu heiklen Situationen kommen.»

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