Heroinproben im Kanton Bern sind stark gestreckt
Heroinproben im Kanton Bern sind stark gestreckt und enthalten im Schnitt nur wenig Wirkstoff, wie der Auswertungsbericht 2024 der Stiftung Contact zeigt.

Heroinproben im Kanton Bern sind stark gestreckt und erhalten im Durchschnitt sehr wenig Wirkstoff. Das geht aus dem Auswertungsbericht 2024 hervor, den die Stiftung Contact am Dienstag veröffentlicht hat.
Sie hat im vergangenen Jahr in den stationären Checking-Angeboten und in den Anlaufstellen 107 Heroinproben analysiert. Der durchschnittliche Wirkstoffgehalt lag bei nur 21,2 Prozent. Besonders häufig wurden die Streckmittel Paracetamol, Koffein und Morphin nachgewiesen.
Gefahr von synthetischen Opioiden
Laut Contact besteht weiterhin die Gefahr, dass hochpotente synthetische Opioide wie Fentanyl oder Nitazene beigemischt werden könnten. Diese Substanzen wirkten schon in kleinsten Mengen lebensgefährlich. Die gefährlichen Streckmittel könnten nur mittels Drug Checking zuverlässig erkannt werden.
Wie die Auswertung weiter zeigt, war Kokain auch 2024 die mit Abstand meistgetestete Substanz. Auf den nächsten Plätzen folgen Cannabis, MDMA und Amphetamin.
Kokainwirkstoff sinkt erstmal seit Jahren
Beim Kokain ist der durchschnittliche Wirkstoffgehalt erstmals seit mehreren Jahren leicht gesunken. Er lag bei knapp 81 Prozent. Auffällig ist laut Contact, dass mehr als ein Drittel der untersuchten Proben gestreckt war.
Besonders häufig kamen dabei Lokalanästhetika wie Procain, Tetracain oder Lidocain zum Einsatz; in rund jeder zehnten Probe fand sich ausserdem das tiermedizinische Entwurmungsmittel Levamisol. Von allen Streckmitteln geht ein zusätzliches Gesundheitsrisiko aus.