Stadt Basel

Herbstmesse Basel: Bargeldlos unerwünscht? Twint bezieht Stellung

Yannick Stay
Yannick Stay

Basel,

Überprüfen, wie man wo bezahlen kann, lohnt sich auf der Basler Herbstmesse. Die Zahlungsoptionen sind unterschiedlich, teils aber auch sehr beschränkt.

basler herbstmesse
Einige Betreiberinnen und Betreiber akzeptieren bei der diesjährigen Basler Herbstmesse keine digitalen Zahlungen. - Nau.ch

Das Wichtigste in Kürze

  • Auf der Basler Herbstmesse handhabt jeder Anbieter das Thema Zahlung anders.
  • Einige lassen den Kundinnen und Kunden freie Wahl, ob bar, mit Karte oder mit Twint.
  • Andere verlangen bei Digitalzahlungen einen kleinen Aufschlag.
  • Gewisse Betreibende akzeptieren aber sogar nur Scheine und Münzen.

Die Basler Herbstmesse neigt sich langsam dem Ende entgegen. Dabei ist bei der diesjährigen Ausgabe auffällig: Eine ganze Reihe an Stand- und Fahrgeschäftsbetreibern macht explizit darauf aufmerksam, nur Bargeld zu akzeptieren.

Karte sowie Twint bleiben somit aussen vor. Andere nehmen diese Zahlungsmethoden zwar an, doch sie verlangen einen kleinen Aufschlag on top – 50 Rappen beispielsweise.

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Nicht selten sieht man solche Hinweise auf der Basler Herbstmesse. - Nau.ch

Wiederum andere setzen einen Mindestumsatz für bargeldlose Mittel voraus.

«Wenn man nicht mitmacht, gehen die Kunden zum Nächsten»

Ein Stand, der auf all diese Bedingungen verzichtet und der Kundschaft die freie Wahl lässt, ist die Confiserie Jonasch.

«Wenn man nicht mitmacht, gehen die Kunden zum Nächsten, der Karte oder Twint akzeptiert», erklärt auf Nau.ch-Anfrage Inhaber und Geschäftsführer Franz Jonasch.

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Die Confiserie-Jonasch hat ihren Stand auf dem Petersplatz. - Nau.ch

Auf die Frage, wie viel Geld aufgrund von Gebühren denn verloren gehe, sagt der Confiseur nur kurz: «Zu viel.»

Anders handhabt es Fahrgeschäftsbetreiberin Lisa Zanolla. Sie sagt dem «Regionaljournal» von SRF: «Wenn man Kleinbeträge mit der Karte bezahlen will, kann ich das nicht verstehen.»

Ein weiterer Aspekt, der bei vielen Verkäufern von Getränken für Frust sorgt, ist das Depot. Wird ein Getränk inklusive Pfand mit Twint oder Karte bezahlt, muss der Händler auch auf das Depot zwangsläufig eine Umsatzbeteiligung abführen. Bei der Rückgabe gibt es die zwei Franken dann wieder in Münzform zurück.

Auf einer Herbstmesse, bei der tausende solche Becher und Flaschen verkauft werden, fällt dies ziemlich ins Gewicht. Das sagt zu Nau.ch Daniel Kägi, der unter anderem den «Dampfchuchi»-Stand auf dem Münsterplatz betreibt.

Twint: Mehr kleine Händler nutzen QR-Sticker

Der Aussage, dass immer mehr Händler speziell auf Twint verzichten würden, widerspricht Twint-Mediensprecher Ettore Trento. Er sagt zu Nau.ch: «Die Daten zeigen deutlich, dass immer mehr Händler Twint anbieten. Insbesondere kleinere Händler, wie sie auf der Herbstmesse anzutreffen sind.»

Im Vergleich zum Vorjahr würden rund 25 Prozent mehr kleine Händler die Lösung mit dem bekannten QR-Code-Sticker nutzen, so Trento.

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Gerade viele kleine Händler nutzen den QR-Code-Sticker von Twint, um digitale Zahlungen zu ermöglichen. - Twint

Bei Twint sind pro Transaktion 1,3 Prozent abzugeben, wenn man als Händler den QR-Code-Sticker verwendet. Es fällt keine Fixgebühr bei jeder Zahlung an. Ein Terminal wird nicht gebraucht – allfällige Abgaben hierfür gibt es somit nicht.

So verursache man im Vergleich zu anderen bargeldlosen Zahlungsmöglichkeiten weniger Kosten, sagt der Mediensprecher. Kreditkarten-, oft aber auch Debitkartenzahlungen, seien für die Händler deutlich teurer – auch wegen des benötigten Terminals.

Zahlst du gerne bargeldlos?

Auch erinnert Trento daran, dass selbst Bargeld für den Handel Kosten verursacht. Faktoren seien dabei etwa die Gewährleistung der Sicherheit sowie die Bereitstellung von Wechselgeld. Genauer beleuchtet wird dieses Thema in diesem Nau.ch-Artikel.

Herbstmesse endet – Weihnachtsmarkt steht vor der Tür

Am Sonntag endet die 554. Ausgabe der Basler Herbstmesse nach rund zwei Wochen bereits wieder. Lediglich auf dem Petersplatz bleiben die Stände noch bis zum 12. November.

Lange verzichten auf Marktstimmung müssen die Menschen am Rheinknie dennoch nicht. Schon am 28. November beginnt der Weihnachtsmarkt in der Stadt.

Dieser bleibt dann bis zum 23. Dezember. Wie man wo dann bezahlen kann, wird bestimmt auch dort wieder ein Thema werden.

Kommentare

User #6551 (nicht angemeldet)

Nur Bares ist Wahres! 🤩🙏💯

User #5551 (nicht angemeldet)

Bargeld mit mir herumschleppen? Geht's noch, bin ja kein Lasttier. Karte oder tschüss.

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