Stadt Luzern

Hat Notrufzentrale Zentralschweiz falschen Rettungs-Heli geschickt?

Ines Biedenkapp
Ines Biedenkapp

Luzern,

Nach einem tödlichen Bergunfall erntet die Notrufzentrale Zentralschweiz heftige Kritik wegen ihres Helikopter-Aufgebots.

Rega Rettungs Helikopter
Die Notrufzentrale Zentralschweiz steht derzeit unter Kritik. Ihr wird nachgesagt, nicht nach dem Next-Best-Prinzip zu handeln. (Symbolbild) - keystone

Die Notrufzentrale Zentralschweiz steht im Fokus scharfer Vorwürfe. Wie «Zentralplus» berichtet, soll sie Ende Mai bei einem Bergunfall den falschen Rettungs-Helikopter aufgeboten haben.

Der Fall ereignete sich am 29. Mai am Brienzer Rothorn. Eine Bergsteigerin rutschte ab und stürzte in den Tod. Ihre Begleiterin blieb unverletzt und wartete mit einem zu Hilfe eilenden Wanderer an der Felswand, bis weitere Hilfe eintraf.

Bist du schon einmal mit einem Heli geflogen?

Die Notrufzentrale rief einen privaten Rettungs-Helikopter aus dem Berner Oberland, obwohl eine Rega-Maschine näher gewesen wäre.

Am Einsatzort merkte man, dass ein Retter der Alpinen Rettung nötig ist. Daher musste der Helikopter zurückfliegen.

Dann wurde eine zweite Fachperson benötigt. Der Helikopter kehrte deshalb erneut um und musste unterwegs gar noch auftanken.

Schliesslich schickte die Rega eigenmächtig einen Helikopter, um den zweiten Retter zu holen.

Die verstorbene Bergsteigerin wurde in die Rega verladen, ihre Begleiterin flog mit dem ersten Heli ins Spital.

Rega Heli
Die Notrufzentrale Zentralschweiz soll einen Rettungsheli geschickt haben, obwohl die Rega schneller vor Ort gewesen wäre. (Symbolbild) - keystone

In einem Brief an das Luzerner Justiz- und Sicherheitsdepartement wirft die Alpine Rettung Schweiz der Zentrale vor, nicht von Beginn an die schnellsten Mittel aufgeboten zu haben. Bei einer verletzten Person hätte dieser Aufgebotsprozess tödlich enden können.

Im Fall von Ende Mai war die abgestürzte Bergsteigerin mit grosser Wahrscheinlichkeit auf der Stelle tot. Bei Unfallmeldungen müsse man aber immer davon ausgehen, dass die verunfallte Person noch am Leben sein könnte.

«Punkte werden untersucht»

Das Gesundheits- und Sicherheitsdepartement Luzern (GSD) bestätigt den Erhalt des Schreibens.

«Es hat natürlich oberste Priorität, dass bei einem Einsatz die richtigen Einsatzmittel disponiert werden. Die angesprochenen Punkte im Schreiben werden derzeit untersucht», so das GSD gegenüber «Zentralplus».

Innenraum eines Rettungsheli
Aufgrund eines fraglichen Einsatzes im Mai hat die Alpine Rettung Schweiz einen Brief an das Justiz- und Sicherheitsdepartement gesendet. (Symbolbild) - keystone

Wie «Zentralplus» schreibt, stand die Notrufzentrale Zentralschweiz schon einmal im Fokus. 2022 reichte die Rega beim Kanton Luzern eine Aufsichtsanzeige ein.

Über 80 Fälle sollen gegen das Next-Best-Prinzip verstossen haben. Das Prinzip schreibt vor, dass der nächstgelegene und geeignete Helikopter aufgeboten wird.

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Kommentare

User #4400 (nicht angemeldet)

Warum war die private Heli Firma so schlecht ausgerüstet und musste 2 mal Retour ?

User #6101 (nicht angemeldet)

Fehlentscheide gehören bei allen Menschen zum Leben!

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