Gurtenfestival lockt 98'000 Personen auf den Berner Hausberg
Auch dieses Jahr pilgerten Tausende Musikfans auf den Berner Hausberg. Rund 98'000 Personen besuchten das Gurtenfestival.

Die Veranstaltender des Gurtenfestivals haben am Samstag eine positive Bilanz zur 42. Ausgabe gezogen. Inklusive Helfende besuchten in den vier Tagen rund 98'000 Personen das Festival auf dem Berner Hausberg.
Grössere Zwischenfälle habe es kaum gegeben, sagte Festivalleiter Bobby Bähler am Samstagnachmittag vor den Medien. Der letzte Abend mit Headlinern Max Herre und Joy Denalane sowie US-Superstar Will Smith stand zu diesem Zeitpunkt noch bevor.
45'000 Einzelpersonen besuchten Festival
Trotz Regenwetter war der letzte Festivaltag ausverkauft. 25'000 Personen wurden erwartet. Bis auf Tageseintritte für Donnerstag brachten die Veranstaltenden sämtliche Tickets unter die Leute. Mehr als 45'000 Einzelpersonen, sogenannte Unique Visitors, pilgerten auf den «Güsche».

Das entspricht fast dem bisherigen Publikumsrekord von 2023 mit 98'500 Eintritten. Damals dauerte das Festival jubiläumsbedingt aber einen Tag länger. Im letzten Jahr besuchten laut offiziellen Angaben rund 73'000 Personen das Festival. Im Nachhinein stellte sich jedoch heraus, dass am Freitag aufgrund eines technischen Fehlers im Buchungssystem 7500 Eintritte zu viel herausgegeben worden waren.
Spontan-Public-Viewing als Highlight
Anders als im Vorjahr kam es heuer zunächst zu keinen aussergewöhnlichen Wartezeiten, was auch mit dem zusätzlichen Fussweg ab Blinzern zu tun haben dürfte. Mehr als 20 Prozent der Besuchenden haben sich für diese Anreiseroute entschieden. Erstmals zeigte zudem ein Online-Ampelsystem die Wartezeiten bei den Reisewegen und Toiletten. Rund 10'000 Personen haben sich laut Bähler darauf eingeloggt.

Eines der Highlights der diesjährigen Ausgabe war das spontan einberufene Public Viewing am Zeltbühne-Hügel: Zwischen 6000 und 8000 Personen verfolgten am Freitagabend den EM-Viertelfinal der Schweizer Fussballerinnen, wie Bähler schätzte. «Wir sind happy, konnten wir einen Beitrag dazu leisten, unser Team zu supporten», sagte er.
Eine Herausforderung stellte hingegen die kurzfristige, krankheitsbedingte Absage der Mittwochs-Headlinerin Nina Chuba dar. Mit der Verpflichtung des deutschen Rappers Ski Aggu war es dem Gurten-Team aber kurzfristig gelungen, für Ersatz zu sorgen. Insgesamt traten 65 Bands und 78 DJs auf, wovon 82 Acts weiblich waren.
Gurtenfestival zeigt sich zufrieden
Schwierig gewesen sei auch der politische Druck in den Wochen vor dem Festival, sagte Bähler und bezog sich damit auf das umstrittene Engagement von Macklemore. «Aber wir sind zufrieden, wie das abgelaufen ist.» Der Auftritt des Rappers mobilisierte stark, der Hügel vor der Hauptbühne war gefüllt.
Ebenfalls zufrieden zeigten sich die Veranstaltender mit der neuen «Forum»-Bühne, auf der Live-Podcasts und Comedy das musikalische Programm ergänzten. Wobei der Start «etwas heavy» war, wie Bookingleiter Christoph Haller sagte. Bei nassem Wetter am Mittwoch sei der Ansturm bescheiden ausgefallen. «Aber danach ging es nur noch bergauf.» Für die kommenden Jahre werde man nun Feedback sammeln und das Angebot entsprechend ausbauen.
Nächstes Jahr findet das Gurtenfestival vom 15. bis zum 18. Juli statt.