Zehn Berner Schlittelstrecken zum Staunen und Geniessen

Ob gemütlich oder rasant, durch Wälder, über Kanten oder vorbei an imposanten Gipfeln – im Kanton Bern finden Schlittelfans für jedes Tempo die ideale Abfahrt.

4 Schlittler
Schlitteln macht Spass. Ein Helm gehört aber dazu. - zvg

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Kanton Bern hat es zahlreiche unvergessliche Schlittelstrecken.
  • Für alle ist was dabei. Egal, wie erfahren man ist und über welche Kondition mach verfügt.
  • Wir stellen zehn Strecken vor.

Vom Wiriehorn bis zum Eggli, von der Tschentenalp bis zum Gurten. Wir stellen zehn Schlittelstrecken im Kanton Bern vor, die man kennen sollte.

Diemtigtal Wiriehorn

Das Wahrzeichen des Diemtigtals, das Wiriehorn, lockt nicht nur mit Skipisten. Wer lieber auf Kufen unterwegs ist, lässt sich mit der Sesselbahn hinauf zum Start des fünf Kilometer langen Schlittelweges befördern.

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Schlitteln am Wiriehorn im Diemtigtal - BLS

Erst geht es ein Stück zu Fuss weiter – ideal zum Einwärmen. Dann geht’s los auf dem verschneiten Forstweg durch den Bergwald Richtung Tal. Ambitionierte wählen die schnelle Abzweigstrecke. Bei guter Witterung kann man das Schlittelvergnügen auch nachts geniessen.

Die Strecke: Sie führt von der Bergstation Wiriehorn bis zur Talstation Wiriehorn. Auf fünf Kilometern überwindet man 440 Höhenmeter.

Axalp

Dort, wo im Sommer das Vieh sömmert, liegt im Winter das kleine, familiäre Skigebiet Axalp. Auch zum Schlitteln ist man hier willkommen. Mit der Sesselbahn Windegg geht es hinauf auf 2000 Meter über Meer.

Der Schlittelweg startet beim Restaurant Spycher und führt entlang der Skipiste unterhalb des Tschingels Richtung Chrutmettli. Danach verläuft er nahe des Winterwanderwegs durch die Winterlandschaft und endet wieder bei der Talstation der Sesselbahn.

Die Strecke: Sie führt von der Windegg bis zur Talstation Axalp. Sie ist drei Kilometer lang und überwindet 380 Höhenmeter.

Mürren Apollo Run

An dieser rasanten Schlittelfahrt hätte wohl selbst James Bond seine Freude. Ganz oben am Schilthorn mit dem Drehrestaurant Piz Gloria wurde einst der Film «Im Geheimdienst Ihrer Majestät» gedreht. So weit muss man für die Abfahrt auf dem Apollo Run nicht hinauf. Man nimmt den Schiltgrat-Sessellift und geniesst zuerst die Aussicht auf Eiger, Mönch und Jungfrau.

Apollo Run Mürren
Der Apollo Run in Mürren. - Mürren Tourismus

Herausfordernd und actionreif geht es dann hinunter ins Tal. Der breite Weg führt erst an der grossen Alphütte bei der Schiltalp vorbei. Danach geht's weiter nach Gimmeln bis zum Ziel im autofreien Mürren.

Die Strecke: Start ist bei Bergstation Schiltgrat, das Ziel in Mürren. Die vier Kilometer lange Strecke mit 500 Höhenmetern ist für geübte Schlittler.

Hasliberg Mägisalp-Bidmi-Run

Dieser Schlittelweg bietet nicht nur schöne Ausblicke, er ist auch ideal für Familien. Aber zunächst geht es nach der Bergstation Mägisalp einmal ziemlich steil los. Anschliessend verläuft der Weg angenehm durch den Fichtenwald. Immer wieder bezaubert der Blick auf die Bergwelt, weshalb man zwischendurch ruhig etwas Tempo herausnehmen sollte.

Genug Action bieten die teils scharfen Kurven gegen Ende der Strecke, bevor man in Bidmi ankommt. Dabei sollte man auch auf die Fussgänger achten, da der Winterwanderweg parallel verläuft. Auf insgesamt vier Kilometern werden 280 Höhenmeter überwunden.

Adelboden Tschentenalp

Viel Weitblick bietet die Schlittelabfahrt vom Adelbodner Hausberg, der Tschentenalp, hinunter nach Weng. Zuerst öffnet sich das Engstligental mit Lohner und Wildstrubel-Massiv bis zum Wildhorn. Aber auch auf den tief eingeschnittenen Gsür im Nordwesten. Dank des Wegs über die Krete hat man sie stets im Blickfeld.

Schlitteln Tschentenalp Adelboden
Viel Weitblick bietet die Schlittelabfahrt vom Adelbodner Hausberg, der Tschentenalp, hinunter nach Wengen. - Tschentenbahnen/Yoann Donzé

Bei der Tschentenegg zweigt der Weg nordwärts ab und wird steiler. In mehreren Kehren geht es über offenes Gelände hinunter nach Weng, wo man mit dem Sessellift gleich wieder hochfahren kann. Die Strecke ist drei Kilometer lang und man überwindet 320 Höhenmeter.

Eggli-Run Gstaad

Rund um Gstaad-Schönried gibt es einige Schlittelpisten. Eher auf der gemütlichen Seite ist der Eggli Run. Bequem geht’s mit der Gondelbahn hinauf zur Bergstation Eggli.

Die Abfahrt beginnt gleich hinter dem Bergrestaurant. Von dessen Sonnenterrasse aus sollte man zuerst noch kurz das Panorama über die Berner, Walliser und Freiberger Alpen geniessen.

Der Schlittelweg führt in mehreren Kehren durch lauschige Wälder, dazwischen auch über offenes Gelände. Nach etwa einer Stunde kommt man im Gstaader Ortsteil Grund an. Von dort geht es zu Fuss in rund 20 Gehminuten zurück zur Talstation Eggli.

Die Strecke: Startpunkt ist die Bergstation Eggli, das Ziel liegt in Gstaad Grund. Die fünf Kilometer sind einfach zu bewältigen und man überwindet 500 Höhenmeter.

Faulhorn Grindelwald

Die Jungfrau-Region bietet nicht nur für Skifahrende unendlich viele Möglichkeiten. Auch Schlittelfans haben hier die Qual der Wahl. Am besten nimmt man sich doch gleich einen ganzen Tag Zeit und wagt sich an eine der längsten Schlittelabfahrten Europas: den «Big Pintenfritz».

Dieser Name geht übrigens auf den legendären Wirt des Berghotels Faulhorn, Fritz Bohren alias «Pintenfritz», zurück.

Der Big Pintenfritz in Grindelwald. - zVg

Gut zu Fuss sollte man schon sein. Denn den Start auf rund 2600 Metern erreicht man nur nach einer etwa zweistündigen Wanderung. Ab der Bergstation First via Bachalpsee hinauf zum Faulhorn.

Und dann kann's losgehen: Rund 11 Kilometer und 1350 Höhenmeter legt man auf dieser Tour über die Bussalp nach Grindelwald hinunter zurück. Wer die imposante Bergwelt mit Eiger, Schreckhorn und Wetterhorn bewundern möchte, legt zwischendurch am besten einen Halt ein.

Niederhorn

Vom Niederhorn oberhalb von Beatenberg hat man nicht nur die Gipfel des Berner Oberlandes vor Augen. Sondern auch das Justistal sowie die Oberländer Seenwelt. Mit der Gondelbahn von Beatenberg überwindet man gleich 750 Höhenmeter hinauf zum Niederhorn.

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Praktisch: Wer keinen Schlitten von zuhause mitnehmen will, findet an der Bergstation Niederhorn Schlitten zum Mieten. - BLS

Die Abfahrt beginnt ziemlich rasant, führt erst über Wiesen, danach mit einigen Kurven durch waldiges Gebiet bis nach Vorsass. Falls genügend Schnee liegt, kann man die Fahrt auf vier Kilometer bis nach Beatenberg hinunter verlängern. Überwunden werden 400 Höhenmeter.

Lenk Betelberg-Pöschenried

Diese Abfahrt muss man sich ein wenig verdienen. Startet man beim Betelberg Richtung Pöschenried, muss man schon nach wenigen Metern den Schlitten ein Stück über die Fläche ziehen. Danach wird es abwechslungsreich: In mehreren Kehren führt der Weg zuerst zur Alp Golderne.

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Vom Betelberg habt ihr einen herrlichen Ausblick auf die umgebende Bergwelt rund um den Wildstrubel und das Wildhorn. - Stephan Boegli (Lenk Bergbahnen)

Ein Zwischenhalt lohnt sich hier. Der Blick auf den gegenüberliegenden Iffigfall, mit über 100 Metern Fallhöhe einem der schönsten Wasserfälle im Berner Oberland, ist beeindruckend. Anschliessend folgt der Weg etwas steiler entlang der Sommerstrasse, die im Winter zum perfekten Schlittelweg präpariert wird. Ein kostenpflichtiger Shuttlebus fährt zurück zur Talstation der Gondelbahn Betelberg.

Die Strecke: Start ist auf dem Betelberg, das Ziel im Pöschenried. Auf sechs Kilometern überwindet man 720 Höhenmeter.

Bern Gurten

Wenn genügend Schnee liegt, bietet sich sogar vor den Toren der Stadt Bern eine lohnende Schlittelpiste. Der Berner Hausberg Gurten ist auch im Winter ein attraktives Ausflugsziel – autofrei und oft auch nebelfrei. Mit der Gurtenbahn ist man im Nu auf dem «Güsche».

Der unpräparierte Schlittelweg schlängelt sich ziemlich steil durch den Wald bis zu den Häusern «Im Grüenebode». Unterwegs gilt es einige hügelige Passagen und steinige Engpässe zu meistern. Wer es lieber gemütlich mag, wählt die Gurtenwiese zum Schlitteln.

Die Strecke: Sie führt vom Gurten-Kulm bis zum Ziel Grünenboden. Auf rund einem Kilometer überwindet man 120 Höhenmeter.

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