Die Umweltorganisation Green Cross hat das Strafverfahren gegen ihre frühere Geschäftsführerin Gysi zurückgezogen.
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Martin Bäumle, Gründungspräsident der GLP Schweiz, während einer Medienkonferenz. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Green Cross hat sich mit seiner früheren Geschäftsführerin geeinigt.
  • Das Strafverfahren wegen ungetreuer Geschäftsbesorgung wurde zurückgezogen.
  • 2019 wurde bekannt, dass sich die Umweltorganisation in einer finanziellen Krise befindet.

Die Umweltorganisation Green Cross Schweiz und ihre ehemalige Geschäftsführerin Nathalie Gysi haben ihre Differenzen beigelegt. Das Strafverfahren wegen ungetreuer Geschäftsbesorgung wurde zurückgezogen.

Green Cross Schweiz sei nicht mehr an der Fortführung eines Strafverfahrens wegen ungetreuer Geschäftsbesorgung interessiert, berichtete «Blick» am Montagabend. Man habe sich mit Gysi geeinigt und eine Desinteresse-Erklärung abgegeben, hiess es in einer Stellungnahme auf der Webseite der Organisation. Es würden dazu keine weiteren Kommentare abgegeben.

Green Cross Schweiz in finanzieller Krise

Anfang April 2019 hatte Green Cross bekannt gegeben, dass bei der Umweltorganisation finanziell gar nichts mehr im grünen Bereich war. Die ehemalige Geschäftsführerin wurde entlassen und angezeigt, weil sie die Bilanz über Jahre aufgebläht haben soll.

Wann die Bilanzfälschung anfing, ist unklar. Green Cross-Präsident und GLP-Nationalrat Martin Bäumle erklärte damals, möglicherweise sei dies schon seit 2015 geschehen. Bäumle und die Staatsanwaltschaft Zürich waren am Montagabend telefonisch nicht erreichbar.

Martin Bäumle
Martin Bäumle (GLP) ist Präsident von Green Cross Schweiz. - keystone

Wegen ihren finanziellen Probleme gab die Umweltorganisation ihr Zewo-Gütesiegel letztes Jahr ab. Die Organisation konnte die Bedingungen für das Gütesiegel nicht mehr erfüllen.

Green Cross International wurde 1993 von Michail Gorbatschow, dem letzten Präsidenten der Sowjetunion, gegründet. Die Organisation engagiert sich weltweit für die Bewältigung von Folgeschäden aus Industriekatastrophen wie Tschernobyl. Zudem setzt sie sich für die Sanierung militärischer Altlasten aus der Zeit des Kalten Krieges ein. Green Cross ist in 27 Ländern vertreten.

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